Porsche European Open – Was sonst noch so los war …
Die Porsche European Open versprechen neben Spitzenklassensport immer auch eine Menge an Unterhaltung jenseits von Fairways und Greens. Wir haben uns einmal umgeschaut.
Nachdem im Vorfeld des Professional-Turniers durchgeführten G4D Event für Golfer mit Behinderung, bei dem der aktuelle Weltranglisten zweite Kip Popert den Branchenprimus Brendan Lawlor im Stechen am dritten Extraloch auf den zweiten Platz verwies, wurde am Tag vor der 1. Runde das traditionelle Pro-Am-Turnier durchgeführt. Leider nicht bis zum Ende, da der Wettergott dagegen war und mit Blitz und Donner die Organisatoren zum Abbruch zwang.
Seit dem ersten Turniertag bot sich den Besucher:innen ein umfangreiches Rahmenprogramm auf der Anlage, das unter anderem das Warten auf den favorisierten Flight verkürzte. Direkt am Eingang empfing die Zuschauer:innen das Public Village, mit einer Anzahl an Pavillons bekannter Marken des Golfsports, in denen man Material testen, Drinks probieren und mit Anbietern plaudern konnte. Diese „Mall” führte direkt auf die Anlage zu Tee 1 oder dem 18. Grün. Allerdings wäre es schade gewesen, direkt diesen Weg zu nehmen, warteten doch noch andere Attraktionen auf die Golfenthusiasten.
Porsche lockt mit Fahrsimulator und Fotobox
Gegenüber der Flaniermeile präsentierte sich Porsche als Hauptsponsor des Turniers. Für Fans gab es kostenlose Fahnen, die sich nach dem Turnier hervorragend als Träger für die begehrten Unterschriften der teilnehmenden Spieler eigneten. Diese nahmen sich auch durch die Bank Zeit und belohnten das geduldige Warten mit Autogrammen.
Vor dem Porsche-Zelt konnten zudem hochpreisige Boliden bestaunt, an einem Fahrsimulator sportliche Runden gedreht oder in einer interaktiven Fotobox in verschiedene Szenarien hineinfotografiert werden, sodass man wahlweise neben dem Porschebotschafter Paul Casey erschien oder Teil des Titelfotos der Porsche European Open wurde.
Darüber hinaus bot der Hauptsponsor die sogenannte Porsche Public-Hole-in-One-Challenge an. Besucher:innen konnten sich als Longputter versuchen, in dem sie eine 30 Meter lange Bahn überwinden mussten, um mit einem Schlag einzulochen. Allerdings hatte die oberflächlich gerade Bahn einige Tücken, sodass Bälle gerne versprangen und der Balllauf nicht so spurtreu war, wie man es vielleicht vom heimischen Grün gewohnt ist. Wer dennoch das fast Unmögliche schaffte, qualifizierte sich für ein shoot out an der berühmten Bahn 17. Nach Auskunft von Porsche erreichten an den ersten beiden Turniertagen je fünf Teilnehmer:innen und, nachdem am Moving Day niemand mit einem Schlag erfolgreich geputtet hatte, am Finalsonntag vier Besucher:innen den Show Down an der vorletzten Bahn.
Ebenso wie die Profis an derselben Stelle hätte man für ein Ass den Hauptpreis, einen dunkelblauen Porsche Taycan Turbo S Sport Turismo, erhalten. Ein Ass wurde zwar vom Franzosen Victor Perez am dritten Turniertag gespielt, allerdings auf der Bahn 2 und nicht auf der 17, auf der es sonst zum Hauptpreis gereicht hätte. Wie schwer dieses kurze Par 3 jedoch ist, zeigte sich bei einer Reihe von Fehlschlägen der Profis, wie zum Beispiel vom Schweden Henrik Stenson, den sein Schlag ins Wasser am zweiten Turniertag fast das Wochenende gekostet hätte.
Zwei weitere Highlights ergänzten das Angebot: Am prominentesten und sicherlich in keiner Rückschau fehlend war das Riesenrad hinter dem 18. Grün. Der Betreiber der Anlage war sichtlich stolz über sein 38 Meter hohes Fahrgeschäft. Darin erhielt man einen fantastischen Überblick über die Anlage, das Public Village sowie die Driving Range. Leider musste dafür die noch 2019 am Kopf der Bahn errichtete Tribüne weichen. Allerdings fanden sich an den letzten beiden Turniertagen auf den natürlichen Rasentribünen an selber Stelle nicht weniger Zuschauer:innen ein. Da das Wetter auch am Finaltag hervorragend war, luden die Grasflächen auch zum längeren Verweilen ein.
Etwas versteckt fand sich schließlich noch ein spielerisches Kleinod: Eine leichte Erhöhung vor Kopf der 14. und 16. Bahn, dem sogenannten Sundowner, war von vielen Besucher:innen bevölkert, hatte man hier doch einen hervorragenden Blick auf die Grüns der beiden Bahnen sowie auf den Abschlag der 15. Ein Bildschirm informierte zudem über alles, was auf dem Rest der Anlage geschah. Hinter dieser Naturtribüne hatten die Veranstalter auch an die kleinen Besucher:innen gedacht.
Was zuerst wie eine Hüpfburg aussah, entpuppte sich bei näherem Hinsehen als aufgeblasene, überdimensionale Zielscheiben. Von vier Seiten konnte die kleinen (und großen) Nachwuchsgolfer:innen mit Bällen auf verschiedene Ziele schießen. Klettvorrichtungen sorgten dafür, dass man das Ergebnis direkt ablesen konnte. Diese Anlage war durchweg gut besucht. Leider war sie etwas versteckt, sodass bestimmt das eine oder andere Nachwuchstalent an dieser Attraktion vorbeigegangen ist.
Weitere Highlights, wie ein Gastrowagen eines Sternekochs sowie die VIP-Lounge des GC. St. Pauli oberhalb des Grüns der 10. Bahn rundeten das Gesamtprogramm stimmig ab, sodass auch Nichtgolfer:innen, soweit es sie überhaupt in Winsen an diesen Tagen gab, vollkommen auf ihre Kosten gekommen sein dürften.
Fotos: Frank Biller
Weitere Texte von Frank Biller lest ihr auch auf seinem persönlichen Blog www.derfreizeitgolfer.de.