Premierensieg zum Saisonabschluss: McNealy gewinnt RSM Classic

Maverick McNealy ballt die Faust zum Jubel

Beim kleinen Saisonfinale der PGA Tour gab Maverick McNealy in der Schlussrunde eine Führung aus der Hand und verpasste danach eine Vielzahl aussichtsreicher Möglichkeiten. Doch am allerletzten Loch bekam er noch eine Chance, die er diesmal zu seinem Premierensieg nutzen konnte. Nachdem der FedExCup Fall zu Ende gegangen ist, steht außerdem fest, wer seine Tourkarte für die kommende Saison erhält.

Wieder einmal war St. Simons Island in Georgia die letzte offizielle Station im Turnierkalender der PGA Tour. Auf den beiden Plätzen im Sea Island Golf Club spielte der spätere Champion von Beginn an oben mit. Nachdem McNealy am Donnerstag auf dem Seaside Course (Par 70) mit einer bogeyfreien 62 gestartet war, teilte er sich die Führung mit Michael Thorbjornsen. Auf dem Plantation Course (Par 72) folgte am Freitag eine 70. Dadurch lag er einen Schlag hinter Patrick Fishburn, der die Spitzenposition übernommen hatte.

Am Wochenende wurde dann ausschließlich auf dem Seaside Course gespielt, der McNealy offenbar besser lag. Am Samstag eroberte er mit einer 66 die Führung wieder zurück, die er sich diesmal mit Vince Whaley teilte. Nach dem Moving Day verfügte das Duo über ein Zwischenergebnis von 14 unter Par und einen Vorsprung von zwei Schlägen. Den letzten Flight im Finale komplettierte Daniel Berger, der zu einem schlaggleichen Verfolgerquartett gehörte. Fishburn, Thorbjornsen und Mackenzie Hughes bildeten die vorletzte Gruppe.

Clanton und Echavarría nutzen das Schwächeln der Spitzengruppe

Am Sonntag übernahm Whaley zunächst mit einem frühen Schlaggewinn die alleinige Führung, verabschiedete sich aber noch auf den Front Nine mit einem Double Bogey und einem Bogey aus dem Titelrennen. Danach lag lange McNealy vorne, dem Birdies auf der fünften und achten Bahn gelungen waren. Restlos überzeugen konnte jedoch niemand aus den letzten beiden Flights.

Maverick McNealy und sein Caddy Scout McNealy präsentieren die Trophäe des RSM Classic

Im Gegensatz zu dem Sextett lieferten Nico Echavarría und der Amateur Luke Clanton brillante Schlussrunden ab. Die beiden befanden sich auf der Überholspur und zogen auch an McNealy vorbei, nachdem dieser auf der 14 sein erstes Bogey des Tages kassiert hatte. Auf den Back Nine blieb sein Putter kalt und eine aussichtsreiche Gelegenheit nach der anderen ungenutzt.

Letzte Annäherungsschläge bringen die Entscheidung

Als das neue Spitzenduo zum letzten Loch kam, begann jedoch das Nervenflattern. Sowohl Echavarría als auch Clanton misslang der Annäherungsschlag. Zwei Bogeys waren die Folge. Dadurch lagen die beiden wieder gleichauf mit McNealy und Berger, die nun mit einem Schlaggewinn auf der 18 ein Vierer-Playoff vermeiden konnten.

Während Berger diese Chance ausließ, schlug McNealy endlich zu. Sein Annäherungsschlag landete nur gut anderthalb Meter von der Fahne entfernt. Beim folgenden Birdie-Putt zum Sieg bewahrte er dann einen kühlen Kopf. Mit einer Schlussrunde von 68 und einem Gesamtergebnis von −16 fuhr der 29-jährige US-Amerikaner seinen Premierensieg auf der PGA Tour ein. Berger, Clanton und Echavarría teilten sich mit einem Schlag Rückstand den zweiten Rang.

Drama um die Tourkarten

Es dürfte Berger über den verpassten Sieg hinwegtrösten, dass er immerhin seine Tourkarte für das nächste Jahr gesichert hat. Im FedExCup-Ranking sprang er vom 127. auf den 100. Platz. Damit gehört er nun zu den Top 125, die in der kommenden Saison voll spielberechtigt sind. Das gilt auch für Henrik Norlander, der es auf den letzten Metern noch geschafft hat. Mit dem geteilten 17. Rang beim RSM Classic kletterte er in der Saisonwertung vom 126. auf den 120. Platz.

Dafür fielen Zac Blair und Wesley Bryan aus den Top 125 heraus, nachdem sie den Cut verpasst hatten. Ganz bitter war es für Thorbjornsen, dessen geteilter achter Rang am Ende zu wenig war. Im FedExCup-Ranking reichte das nur für einen Sprung vom 138. auf den 129. Platz. Auch Hayden Springer (T30) verpasste die Tourkarte um Haaresbreite. In der abschließenden Saisonwertung belegt er den 127. Rang.

Sowohl Thorbjornsen als auch Springer hatten vor der Schlussrunde in den Top 125 des Live-Rankings gestanden, verloren aber im Endspurt die entscheidenden Punkte. Davon profitierten Joel Dahmen und Sam Ryder, die ihre Spielberechtigung behalten dürfen. Ryder ist der Glückliche auf dem 125. Rang, obwohl er beim RSM Classic am Cut scheiterte. Dahmen (T35) steht in der abschließenden Saisonwertung einen Platz vor ihm.

Straka im Pech

Als sich der Titelkampf und das Drama um die Tourkarten entfalteten, war der einzige Teilnehmer aus der DACH-Region nicht mehr dabei. Mit zwei Even-Par-Runden verfehlte Sepp Straka denkbar knapp den Cut, der bei −1 lag. Das Turnier in seiner Wahlheimat Georgia scheint ihm einfach kein Glück zu bringen. Bei seinem sechsten Start schaffte er es zum fünften Mal nicht ins Wochenende.

Fotos: AFP

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