Putten – Auf die richtige Länge kommt es an
Der Schwerpunkt einer jeden guten Runde liegt im kurzen Spiel. Und hier besonders beim Putten. Hier entscheidet sich vieles. Wie gut, dass man sein kurzes Spiel mit einigen Übungen verbessern kann, die sogar richtig Spaß bereiten.
Mal ganz ehrlich. Wer von uns kann von sich sagen, dass der Trainingsschwerpunkt tatsächlich rund ums oder auf dem Grün liegt? Erfahrungsgemäß stehen die meisten vor der Runde auf der Range und hauen – mehr oder weniger ziellos – einen Korb Bälle raus, machen dann noch fünf bis zehn Putts auf dem Übungsgrün auf dem Weg zur ersten Teebox und starten dann.
Häufig kommt dann die Enttäuschung, dass eine gute Runde durch zu viele Putts getrübt wird. Selbst bei den Professionals wird mindestens ein Drittel der Runde auf dem Grün ausgespielt. Nicht umsonst stehen die Profis häufig stundelang auf dem Übungsgrün und trainieren.
Längenkontrolle ist das A und O
Viel zu selten investiert man ausreichend Zeit, um sich mit dem Putter „heiß“ zu spielen. Wer sich auf dem Grün verbessern will, sollte einen Schwerpunkt auf die Längenkontrolle setzen. Schließlich ist nichts ist unangenehmer, als einen ohnehin schon langen Putt aus zehn bis 15 Metern dann auch noch drei Meter kurz zu lassen oder diesen stramm über das Loch hinaus zu schieben. Zumindest, wenn das Grün nicht stark onduliert und dadurch viel Break mit einzuberechnen ist. Die wenigsten von uns legen ihre Annäherungen mit dem Schlag aufs Grün gleich in einen Bereich von eineinhalb bis zwei Metern an die Fahne.
Beim Putten sollte man außerdem stets darauf achten, dass die Handgelenke stabil bleiben. Diese werden nicht abgewinkelt. Auf diese Weise lässt sich die Geschwindigkeit leichter stabilisieren.
Eine gute Übung, um eben diese Längenkontrolle zu trainieren, sind beispielsweise auf dem Übungsgrün abgesteckte Korridore (entweder mit einem dünnen Seil oder einfach nur mit Tees markiert), die es aus längerer Entfernung zu treffen gilt. Der zu treffende Bereich sollte etwa zwei Meter tief sein.
Nehmt Euch hierzu einige Bälle und spielt diese von verschiedenen Entfernungen immer in diesen abgesteckten Bereich hinein. Dies kann man auch zu zweit (mit verschiedenfarbigen Bällen) machen und somit ein kleines Match austragen.
Noch besser ist es, wenn man dies auch bergauf und bergab trainiert, denn so gewinnt man eine gewisse Routine, die Geschwindigkeiten abzuschätzen. Insbesondere Bergauf- und Bergab-Putts haben eine Eigendynamik, die unbedingt trainiert werden muss, um ein Gefühl für die richtige Geschwindigkeit zu bekommen.
Auch hier bietet sich der Match-Modus an. Jeder spielt einmal seine Bälle beziehungsweise Farbe bergauf und im nächsten Durchgang bergab.
Als weitere Übung steckt Euch einen längeren Korridor ab und spielt fünf bis acht Bälle. Dabei sollte der erste Ball möglichst weit an die hintere Begrenzung gespielt werden, während jeder folgende Ball ein wenig kürzer – aber auch innerhalb des Korridors – bleiben soll. Die Entfernung lässt sich hier variieren, so dass man mit kürzeren Startpunkten beginnt und sich dann immer weiter vom Korridor entfernt.
Schafft man es nicht, jeden Ball kürzer als den vorigen UND alle Bälle in den Korridor zu spielen, beginnt man von neuem. Auf diese Weise sollte man bei entsprechendem Training immer in der Lage sein, auch längere Putts in einem Bereich von einer Driverlänge rund um das Loch abzulegen.
Richtungskontrolle – vor allem bei kurzen Putts
Hat man das mit der Länge einigermaßen in der Hand und schafft es regelmäßig, seine langen Putts auf eine Driverlänge oder Putterlänge rund ums Loch abzulegen, geht es um die Richtungskontrolle. Dies spielt vornehmlich bei den Putts unter zwei Metern eine wichtige Rolle.
Die Richtungskontrolle lässt sich ebenfalls leicht trainieren. Man nehme acht Bälle und lege sich diese – zunächst mit einer Putterlänge (normaler Putter und nicht etwa ein Broomstick mit Überlänge) rund um das Loch.
Diese Bälle müssen dann anschließend alle nacheinander gelocht werden. Schafft man es nicht, beginnt man von neuem. So lange, bis man diesen Kreis komplett gelocht hat. Sind alle Bälle versenkt, verlängert man den Abstand auf eineinhalb Putter oder auf Driver-Länge und beginnt das Spiel von neuem.
Dieses Training kann man auch zu zweit machen und wieder ein kleines Match ausspielen. Hierzu beginnt man gleichzeitig. Der eine bei 9.00 Uhr und der andere bei 3.00 Uhr. Wer den Gegner einholt, hat (beispielsweise ein Getränk) gewonnen.
Wenn Ihr das regelmäßig macht, werdet ihr schnell eine signifikante Verbesserung eures kurzen Spiels auf dem Grün verspüren und deutlich bessere Runden mit nach Hause bringen. Denn wie heißt es so schön?
Drive for the show, putt for the money.
In diesem Sinne – viel Spass beim Training und Erfolg auf euren nächsten Runden.
Fotos: Jens Albrecht