Rheingolf 2023: Deutsche Leitmesse mit gelungenem Hallen-Comeback
Deutschlands bedeutendste Golf-Messe, die Rheingolf, ist nach zwei Jahren zu ihrem ursprünglichen Hallen-Format zurückgekehrt. Vom 03. bis zum 05. März 2023 tummelten sich tausende Besucher in der neuen Location, dem Flughafenbahnhof Düsseldorf. Erstmals begrüßte 123Golfsport Publikum und diverse Talk-Gäste aus der Branche auf dem 123Golfsport-Campus.
Die Messe lebt – das ist das große Fazit, das man nach zwei Jahren Pandemie-Pause eindeutig ziehen kann. Jegliche Befürchtungen, dass der überwiegende Teil der Golf-Community sich komplett aufs Digitale zurückgezogen hätte, wurden mit Türöffnung am Freitag um 12 Uhr zerstreut. An allen drei Tagen kam eine mindestens vierstellige Besucherzahl mit Auto, Bahn oder sogar Flugzeug angereist. Letzten Endes lässt sich auch weder der eigene Abschlag noch der persönliche Kontakt mit den Branchenakteuren ersetzen. Die Messe als Institution wird daher immer ein zeitloses Erlebnis bleiben.
Das wussten auch die über 80 Aussteller, von denen viele der Rheingolf seit Jahren die Treue halten. Der Material-Sektor präsentierte sich mit Herstellern wie Wilson, Fittern wie HIO Fitting oder der „Japanischen Golfbotschaft“ Dragon Golf ebenso stark, wie der Tourismus-Sektor. An Ständen von Golf in Austria oder Golf in Madeira ließ sich hervorragend dem Fernweh frönen. Auch die eine oder andere Reise wurde geplant. Das Unternehmen Orascom war vielleicht vorher nicht jedem ein Begriff, baut allerdings ganze Ferienstädte. In Andermatt (Schweiz) und El Gouna (Ägypten) lässt es sich für Golf-Urlauber hervorragend aushalten. Wer etwas Kleingeld übrig hat, kann bei Orascom sogar Immobilien erwerben. Eine Destination in den Bergen und eine im Süden – das kann auch die Hamacher Unternehmensgruppe vorweisen. Peter Hamacher präsentierte Dolomitengolf und Carrossa (Mallorca) auf der 123Golfsport Bühne.
Frank Adamowicz und Michael Torres ziehen Publikum zur 123Golfsport Bühne
Derweil gaben sich auf der 123Golfsport Bühne diverse illustre Talk-Gäste die Klinke in die Hand. Keyspeaker wie die deutsche Trainer-Legende Frank Adamowicz oder Putting-Experte Michael Torres (Kramski) erwiesen sich als wahre Publikums-Magneten. Auch die Rubrik „Neues vom Schlägermarkt“ erfreute sich großer Beliebtheit. Wobei der Titel auch etwas täuscht. Schließlich betonte Marcus Kraus von Dragon Golf, dass die meisterhaften Produkte der japanischen Schmiedekunst, die er mit seiner „Botschaft“ vertreibt, im Kern seit 60 Jahren und länger unverändert geblieben sind. Die Konstruktion der Schlägerköpfe werden in den japanischen Kleinstmanufakturen teilweise seit Generationen vom Vater an den Sohn weitergereicht und dürfen nicht verändert werden.
Golfer, die eher jede Saison eine neue Kollektion haben möchten, sind dann eher bei Wilson richtig. Karsten Klische brachte die neuesten Modelle gleich mit auf die Bühne. Letztlich lebt der Sport genau von dieser Vielfalt: Ein*e Golfer*in sucht nach regelmäßigen Innovationen, der/die andere möchte ein maßgefertigtes Produkt ein ganzes Golfer-Leben lang spielen. Beide Fraktionen wurden fündig auf der Rheingolf. Dass wir noch fündig wurden, was Michael Ziseniss betrifft, war indes nicht selbstverständlich. Der Norddeutsche gehört zu den ganz wenigen Schlägerentwicklern, die es in Deutschland und Europa überhaupt gibt. Früher trat er unter der Marke EDELMETALL auf, mittlerweile unter ZEN. In der Tee-Box war er ein sehr gefragter Mann.
Startup-Gründer meckern nicht, sondern machen
Auf der 123Golfsport-Bühne wurde allerdings auch kontrovers diskutiert. Gemeinsam mit Frank Adamowicz und dem Sport-Journalisten und Verlagsleiter Alexander Främcke versuchte Chefredakteur Jan Herzmann eine Annäherung an die Frage nach der Daseinsberechtigung der LIV im Profi-Golf. So ganz wollten sich die Panel-Teilnehmer dabei allerdings nicht festlegen. Ein weiterer spannender Talk drehte sich um die Situation von Startups im Golf-Business.
Heiko Rothe von Fairway Monkeys, Paul Funke von Alphaputts und Felix Nimmrichter von Tour Made machten schnell deutlich, dass sie sich nicht mit vermeintlichen Nachteilen gegenüber großen Playern aufzuhalten Gedenken. Die drei Unternehmer überraschten allesamt vielmehr mit einer mutig-optimistischen Attitüde, die vielleicht auch Inspiration für andere potentielle Gründer gewesen sein mag.
Golfurlaub in Deutschland: Das Achental und der GC Schmallenberg haben einiges zu bieten
Stichwort Tour Made: Ein Highlight war dann auch das Gewinnspiel, das die Trolley-Hersteller gemeinsam mit 123Golfsport ausgerichtet hat. Zum Finale wurden am Sonntag um 14 Uhr die Gewinner gezogen, was dann auch beide live via Instagram ausgestrahlt haben. Die Gewinnerin des Hauptpreises durfte sich über einen nagelneuen Elektro-Trolley freuen. Diesen kann sie am sofort über die Golfplätze dieser Welt ziehen – auch über jene in Deutschland.
Von den wenigen nationalen Platzbetreibern, die sich für einen Messeauftritt entschieden hatten, stellten zwei ihre Anlagen auf der 123Golfsport Bühne vor: Marvin Buschmann vom GC Schmallenberg berichtete über die Vorzüge des Sauerlands. Jede Menge Freizeitmöglichkeiten in toller Landschaft und ein Golfclub, der Gäste gerne bei der Buchung einer Übernachtungsmöglichkeit unterstützt – sämtliche Budgets sind abgedeckt. Hagen Fahr vom familiengeführten Hotel „Das Achental“ im Chiemgau warb hingegen für die zugehörige Golf-Anlage: Ein toller Golfplatz, Indoor-Golf im Winter, Golfschule mit drei PGA Pros in Vollzeit und Fitting Studio sowie Pro Shop noch obendrauf. Was will man mehr? Der nächste Golf-Urlaub kann also auch gern ins Sauerland oder ins Chiemgau gehen.
Fotos: 123Golfsport