Rory hat was gutzumachen: HERO Dubai Desert Classic
Ein Weltranglistenerster mit offener Rechnung, eine deutsche Rekord-Delegation und eine Handvoll LIV-Golfer, die für Spannung sorgen. Im Emirates Golfclub in Dubai geht die DP World Tour vor einer atemberaubenden Kulisse in die nächste Runde des Desert Swing.
Nahezu das gesamte Teilnehmerfeld der vergangenen Woche ist in den Vereinigten Arabischen Emiraten geblieben. Bei der HERO Desert Classic kämpfen die Golfer den Titel und ein Gesamtpreisgeld von 9 Millionen US-Dollar.
Der Emirates Golfclub ist mit einer Länge von 7.428 Yards/6.793 Metern der Austragungsort des nächsten Turniers der Rolex Series. Allen Golfbegeisterten dürfte der atemberaubende Blick auf der Tee Box bekannt sein. Hier wird direkt in Richtung der Skyline abgeschlagen.
Auch Rory McIlroy steht auf der Startliste und wird sein erstes Turnier des Jahres 2023 in Angriff nehmen. Der Emirates Golf Club war meist ein gutes Pflaster für den Nordiren, der dieses Event 2009 und 2015 gewann. Aber die Art und Weise, wie er seine letzte Runde vor 12 Monaten beendete, hinterließ einen faden Beigeschmack.
McIlroy war auf den Back Nine fest im Wettbewerb. Doch an der 18. landete er im Wasser landete und musste die Bahn mit einem Bogey beenden. So verpasste er ein mögliches Play-off um einen Schlag. Der aktuelle Weltranglistenerste erholte sich schnell von dieser Enttäuschung. Bei seinem letzten Besuch in Dubai im November 2022 gewann er die Harry-Vardon-Trophäe im Jumeirah Golf Estates.
Rennen um Ryder-Cup-Plätze in voller Fahrt
Bei seinem ersten Event des Jahres 2023 will er die Schmach vom Emirates Golfclub vergessen machen. „Es ist wirklich schön, zurück zu sein. Ich habe hier viele großartige Erinnerungen und Erfolge im Laufe der Jahre gesammelt“, so McIlroy im Vorfeld. „Aber ich habe das Gefühl, dass ich hier vom letzten Jahr noch eine Rechnung offen habe.“
Neben Rory sind weitere europäische Top-Stars vertreten. Tommy Fleetwood, Sepp Straka, Shane Lowry, Bernd Wiesberger, Ryan Fox, Rasmus und Nicolai Hojgaard sowie Tyrell Hatton wollen eine gute Leistung zeigen. Schließlich gilt es auch, sich für die Nominierung im Ryder-Cup zu beweisen.
Auch der Vorwochensieger Victor Perez wird sicher versuchen, seine gute Form mit ins Wochenende zu nehmen und um den Sieg mitzuspielen. Gleiches gilt für Padraig Harrington, der seit letztem Jahr überwiegend auf der Senior Tour spielt, aber in der vergangenen Woche überraschend lange um den Titel mitspielte.
Patrick Reeds LIV-Teilnahme unverzeihlich?
Francesco Molinari ist ebenso wie sein Bruder Edoardo Molinari in Dubai dabei. Letzterer wird mit dem ebenso als Spieler teilnehmenden Ryder Cup Captain Luke Donald seine Runden drehen. Nicht unwahrscheinlich, dass Molinari die Fühler dahingehend ausstreckt, wer im September für das Ryder Cup Team als Spieler in Frage kommt.
Dass die Streitereien zwischen den Spielern der LIV und der DP World Tour weiterhin anhalten, zeigte sich bereits im Vorfeld des Turniers. Patrick Reed wollte den Weltranglistenersten auf der Range begrüßen, McIlroy strafte ihn jedoch mit Nichtachtung und wendete sich demonstrativ ab. Der gerne mal aufbrausende Reed ließ sich diesen Seitenhieb nicht gefallen. Er zog ein Tee aus der Hosentasche und warf es dem Nordiren vor die Füße. Die Spannungen dürften daher noch eine Weile anhalten. Neben Patrick Reed sind auch wieder Ian Poulter, Henrik Stenson, und Lee Westwood bei dem Turnier am Start.
Rekordzahl: Deutsche Golfer könnten Fußballmannschaft bilden
Nachdem unsere deutschen Spieler in der vergangenen Woche vom Pech verfolgt waren und überwiegend den Cut verpassten, geht es dieses Wochenende mit dem zahlenmäßig stärksten Teilnehmerfeld ins Turnier, das das Team Deutschland je zu bieten hatte. Nicht weniger als elf Spieler wollen sich um Preisgeld und Ranglistenpunkte verdient machen.
Neben den Startern der Vorwoche Alexander Knappe, Nicolai von Dellingshausen, Marcel Schneider, Yannik Paul, Hurly Long, Maximilian Kieffer, Freddy Schott sind auch Nick Bachem, Marcel Siem, Maximilian Schmitt und Velten Meyer dabei. Sie alle wollen ihre Tour Karte auch für die kommende Saison sichern.
Kieffer und Paul standen in der vergangenen Woche jeweils unter besonderer Beobachtung von ihren Flightpartnern, dem Ryder Cup Vize-Kapitän Edoardo Molinari und dem Ryder Cup Captain Luke Donald. Der Druck war möglicherwiese etwas zu groß, um ordentlich zu scoren. Drücken wir die Daumen, dass es diese Woche besser läuft.
Es geht auch diese Woche wieder um 9 Millionen US Dollar Gesamtpreisgeld, von dem der Sieger einen Scheck über 1,53 Millionen US Dollar erhalten wird.
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