Schmerzen im Golf müssen individuell behandelt werden: Gastbeitrag von Chris Marquardt
Erfahrungsgemäß leiden viele Golfspieler an Rücken-, Schulter-, Ellenbogen- oder Hüftbeschwerden beim bzw. nach dem Golfspiel. Warum ist das so? Was kann man dagegen unternehmen? Dieser Frage nimmt sich der professionelle Fitness-Coach und Personaltrainer Chris Marquardt an.
Viele Golfspieler weisen einen nicht-ergonomischen Schwung auf. Das bedeutet, er wird nicht belastungsfrei für die Gelenke durchgeführt. Die Defizite sind dabei vielfältig und unterscheiden sich von Golfer zu Golfer. Eventuell klappt die Hüfte zu stark ein, das Knie fällt nach innen, der Hals rotiert nicht optimal oder die Schulter steht in einer falschen Position. Das sind ein paar von vielen Gründen, warum Schmerz im Golfsport entstehen kann.
Immer wieder lerne ich Golfer kennen, die bereits mit einem professionellen Trainer am Schwung gearbeitet haben und trotzdem noch über Schmerzen klagen. Dafür kann es verschiedene Ursachen geben.
Ausgleichstraining wirkt einseitiger Belastung im Golfsport entgegen
Bei einigen Spielern liegt es an der zu einseitigen Belastung im Golfsport. Der Körper kann dies irgendwann nicht mehr kompensieren, da die Muskulatur darauf trainiert worden ist, nur in eine bestimmte Richtung zu arbeiten. In diesem Fall wäre ein Ausgleichstraining anzuraten. Dabei werden zu schwache Körperregionen so trainiert, dass eine Balance in der Muskulatur entsteht. Der Körper wird dadurch in die Lage versetzt, den starken, einseitigen Belastungen des Golfsports wieder standzuhalten, indem die Scherkräfte in den Gelenken und Sehnen kompensiert werden.
Eine medizinische Ursache für die anhaltenden Schmerzen von Golfern kann eine verkürzte Muskulatur sein. Diese kann die Gelenke und den Sehnenapparat zusätzlich stark belasten. Diese Fehlbelastung kann der Körper wiederum nur kurzfristig kompensieren. In diesem Fall ist ein nachhaltiges Dehnprogramm sehr wirkungsvoll.
In der Regel sind bei Golfsportlern die Brust-, Bauch-, Schulter- und Hüftbeugemuskulatur verkürzt, wodurch sie im Spiel in ihrer Beweglichkeit stark eingeschränkt sind. Diese Muskelgruppen sollten Golfer regelmäßig und vor allem vor dem Spiel dehnen. Grundsätzlich ist jeder Körper individuell und damit auch jedes Schmerzverhalten. Ein professionelles Coaching geht auf den einzelnen Spieler ein und setzt hier passende Schwerpunkte. Ich wünsche allseits viel Erfolg auf dem Weg zu einem beschwerdefreien Spiel!