Shriners Children’s Open: Hattrick-Chance für Kim

Tom Kim nimmt einen Schläger aus seinem Golfbag. Daneben steht sein Caddie

Unter all den Glücksrittern in Las Vegas war Tom Kim zuletzt wohl einer der erfolgreichsten. Zweimal hintereinander hat der Youngster das Event der PGA Tour in der Sin City gewonnen. Falls ihm in dieser Woche tatsächlich der sogenannte Threepeat gelingen sollte, wäre es der erste seit über einer Dekade. Allerdings war schon sein Sieg im vergangenen Jahr historisch.

Zum einen fuhr Kim im Alter von nur 21 Jahren, drei Monaten und 24 Tagen seinen dritten Titel auf der PGA Tour ein. Damit wurde er zum jüngsten Dreifach-Champion seit Tiger Woods, der diesen Meilenstein 13 Tage nach seinem 21. Geburtstag bei The Sentry 1997 erreicht hatte. Der Premierensieg war der späteren Ikone übrigens bei der Shriners Children’s Open 1996 geglückt, die damals noch Las Vegas Invitational hieß. Die Parallelen sind also nicht von der Hand zu weisen.

Zum anderen sorgte die PGA Tour mit der jüngsten Umstellung ihres Turnierplans für eine besondere Kuriosität. Dadurch gehörte nämlich die Shriners Children’s Open zweimal zur Saison 2022/23. Weil Kim beide Ausgaben für sich entschied, wurde er zum zweiten Spieler der Geschichte, der dasselbe Event zweimal in einer Spielzeit gewinnen konnte. Das hatte bisher nur Byron Nelson bei der San Francisco Open im Jahr 1944 geschafft. Die Legende machte übrigens 1946 ihren Threepeat bei dem Turnier perfekt. Noch so eine Parallele?

Nachfolger von Stricker gesucht

Solche Hattricks hat es auf der PGA Tour immer wieder gegeben, doch der letzte ist mittlerweile mehr als 13 Jahre her. Steve Stricker gelang dieses Kunststück beim John Deere Classic von 2009 bis 2011. In der jüngeren Vergangenheit waren hochkarätige Kandidaten wie Viktor Hovland, Sam Burns, Rory McIlroy, Patrick Cantlay oder Max Homa nach einer erfolgreichen Titelverteidigung beim dritten Anlauf gescheitert.

Steve Stricker läuft über den Platz

Kim ist nun also der Nächste, der es versucht – und seine Chancen stehen nicht schlecht. Als 25. der Weltrangliste ist er der höchstplatzierte Teilnehmer im Feld der Shriners Children’s Open. Allerdings sind neun Vertreter aus den Top 50 des FedExCup-Rankings dabei: Eric Cole, Cam Davis, Austin Eckroat, Adam Hadwin, Tom Hoge, Stephan Jäger, Taylor Pendrith, J. T. Poston und Davis Thompson. Sie alle haben eine bessere Saison gespielt als der Titelverteidiger, der es nicht unter die besten 50 geschafft hatte. Als weitere aussichtsreiche Anwärter gelten Kurt Kitayama sowie die formstarken Beau Hossler und Seamus Power.

Deutsches Duo mit Rückenwind

Auch Jäger gehört nach seinem zweiten Rang in der Vorwoche zum Favoritenkreis. Der Deutsche nimmt bereits zum fünften Mal an der Shriners Children’s Open teil. Seine Bilanz ist jedoch durchwachsen: Bei den vier bisherigen Starts verpasste er zweimal den Cut. Sein bestes Resultat war der geteilte 20. Rang im Jahr 2017.

Jäger ist einer von zwei Teilnehmern aus der DACH-Region. Bei dem anderen handelt es sich um seinen Landsmann Matti Schmid, der sich wohl keine Sorgen mehr um seine Tourkarte machen muss, nachdem er bei der Black Desert Championship Fünfter wurde. Der Druck vor der Shriners Children’s Open ist deshalb nun deutlich geringer. Für den Deutschen ist es die zweite Teilnahme an dem Turnier nach dem geteilten 26. Platz im Vorjahr.

Leichter Kurs sorgt für Spektakel

Gespielt wird wie üblich im TPC Summerlin am westlichen Rand von Las Vegas. Der Par-71-Kurs misst 7.255 Yards (6.634 Meter) und gehört zu den leichteren auf der PGA Tour. Sowohl die Fairways als auch die Grüns sind großzügig gestaltet. Außerdem spielt sich der Platz aufgrund der Höhenlage kürzer.

Niedrige Scores sind deshalb bei der Shriners Children’s Open nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Seitdem der TPC Summerlin im Jahr 2008 zum alleinigen Austragungsort wurde, gab es bei 13 von 16 Ausgaben ein Siegerergebnis von −20 oder besser. Auch diesmal dürfte wieder ein ähnliches Resultat nötig sein, um die 1,26 Millionen US-Dollar für den Champion einzustreichen. Insgesamt wird ein Preisgeld in Höhe von sieben Millionen ausgeschüttet.

Fotos: AFP

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