Sieg des Queensland-Spirits: Cameron Smith mit Rekord auf der Open Championship
Cameron Smith ist der Sieger einer überragenden Ausgabe der Open Championship. Auf dem legendären Old Course in St. Andrews zeigten die Top-Golfer der Welt reihenweise Höchstleistungen, doch der Australier war nicht zu schlagen und wird zu Scottie Schefflers ärgstem Verfolger.
Klar, Scottie Scheffler hat einige Bigpoints gelandet und führt das OWGR-Ranking zurecht nun schon eine Weile an. Doch 2022 ist auch das Jahr des Cameron Smith. Der Australier hat nach „The Players“ nun auch „The Open“ gewonnen. Bislang gab es nur einen Golfer, dem beides im selben Jahr gelungen ist: Einem gewissen Jack Nicklaus.
Doch damit nicht genug: Seine -34, mit der er im Januar das Sentry Tournament of Champions gewann, war der PGA Tour Rekord für das niedrigste Ergebnis im Verhältnis zu Par. Und jetzt? Seine -20 sind der neue Rekord für eine Open Championship auf dem legendären Old Course von St. Andrews. Gleiches gilt für die 30 Schläge, die er am Finaltag auf der Back Nine benötigte.
„Ich habe nie daran gezweifelt. Das ist nur ein weiteres Beispiel für den Queensland Spirit“, scherzte Smith im Nachhinein. Den Bewohnern der nordöstlichen Region Australiens, aus der auch Smith stammt, wird eine Attitüde des Niemals-Aufgebens nachgesagt – was wohl auch mit dem Rugby-Team der Queensland Maroons zu tun hat, die sich immer wieder gegen die vermeintlich übermächtigen New South Wales Blues zu behaupten vermögen.
Das Smith niemals an seinem Open-Sieg gezweifelt habe kann jedenfalls eindeutig in die Ironie-Schublade gesteckt werden, denn vor der finalen Runde hatte er satte 4 Schläge Rückstand auf Viktor Hovland sowie Rory McIlroy, dem als britischem Lokalmatador zudem auch noch kräftiger Support der Fans auf der Anlage gewiss war.
Doch bereits mit der starken 34 auf der Front Nine hatte er sich auf einen Schlag an den Nordiren herangekämpft. Ab der 10 legte er dann richtig los, mit fünf Birdies hintereinander. Das wichtigste davon kam zweifellos an der 13. Dieses Loch hätte Smith am Vortag beinahe das Turnier gekostet als er vom Sandbunker in das Gebüsch schlug und einen Doppel-Bogey notieren musste.
„Es war gut, dass ich zurücklag“, beurteilte Smith die Situation im Nachhinein. „So ging ich mit einem anderen Mindset an die Sache als wenn ich in Führung gelegen hätte“. Wie schon an Tag 2 lautete sein überragendes Ergebnis zum Finale 64. Mit seiner -20 ist er um einen Schlag besser als Namensvetter Cameron Young, der mit einer ebenfalls starken 65 am Finaltag noch an McIlroy (70) vorbeizog.
Hovland musste sich nach einer verhältnismäßig schwachen 74 am Ende den vierten Platz mit Tommy Fleetwood teilen – beide dann schon vier Schläge hinter McIlroy. In den Top Ten tummelt sich noch reihenweise Golf-Prominenz: Der LIV-Star Dustin Johnson sammelte mit einem geteilten sechsten Platz mal wieder Punkte für das OWGR Ranking. Platz 8 teilen sich mit Bryson DeChambeau, Jordan Spieth und Patrick Cantlay gleich drei Schwergewichte.
Foto: The Open