Driver-Training bei einem Longhitter – Robin Horvath, der „Hungarian Hulk“
Longhitter sind in aller Munde. Ob ein Bryson DeChambeau, dem seine 300er ihm schon zu manchem Turniergewinn auf der PGA Tour verhalfen oder Internet-Stars, die sich ausschließlich auf weite Abschläge konzentrieren. Aber kann das Training mit einem Distanz-Experten auch im Golf-Alltag weiterhelfen? Oliver Christ, „Der Putterkönig“, hat es für uns ausprobiert.
Wer mich kennt, der weiß: Ich bin nicht bekannt für besonders lange Abschläge. Mein Handicap habe ich mir über ein gutes Spiel rund um und auf dem Grün erarbeitet.
Immer wieder versuche ich, die 200 Meter mit dem Driver zu erreichen. Manchmal gelingt es mir dann zwar auch, aber das sind Ausreißer mit Rückenwind, bergab oder sonst irgendetwas, für das ich nicht so wirklich etwas kann.
Ob mir Robin Horvath, so heißt der Hungarian Hulk mit bürgerlichem Namen, da helfen kann? Er bietet zumindest einen Workshop im Eisen7 in Glinde an und Martin Harnik fragt mich, ja auch er kennt mein Problem, ob ich nicht teilnehmen möchte.
Ich muss ehrlich sagen, ich bin skeptisch, haben doch schon einige versucht mir zu helfen. Robin schaut sich am Anfang der Trainingsstunde ein paar Schwünge von mir mit dem Eisen 7 an (ob es an der Location lag?), dann wechseln wir schnell zum Driver.
Auch hier schaut er sich meinen Schwung an und meint schnell: Potential ist vorhanden, wir müssen es nur in die richtigen Bahnen lenken. Das wäre auch gar nicht so schwer, weil es nur zwei Punkte sind, die ich verändern muss.
50 Prozent Aufwand reichen für 90 Prozent der bisherigen Länge
Dann noch zwei grundsätzliche Dinge, die fast alle Golfer beim Schwung mit dem Driver falsch angehen:
1. Weniger ist mehr
2. Locker kommt man weiter
Robin möchte, dass man erkennt, dass der Großteil der Schlägerkopfgeschwindigkeit aus den Armen und dem Oberkörper generiert wird. Wir beginnen also damit, aus recht wenig Bewegung mit auch relativ wenig Geschwindigkeit die maximale Länge herauszuholen.
Mit 50 Prozent Aufwand erreiche ich 80 bis 90 Prozent meiner bisher optimalen Länge – irgendwie erschreckend. Nach ein paar Schlägen steigern wir meinen Aufwand und bei etwa 80 Prozent, allerdings nur aus dem Oberkörper heraus, erreiche ich meine ursprüngliche Länge.
Mir bleiben also 20 Prozent Power, um ein Plus zu erzielen und ich habe noch nicht einmal eine bewusste Drehung eingesetzt. Leider ist unsere Stunde dann schon vorbei. Robin zieht noch ein Fazit und sendet zwei Tage später ein Video mit einer Auswertung der Stunde und Drills, mit denen ich an meinem Schwung arbeiten kann.
Jetzt aber zu dem wirklich Erstaunlichem: An dem Tag des Workshops ist eine Jugendfußballmannschaft vor Ort und hat in einer der Trackman Boxen den Range Modus eingestellt. Die Jungs fordern mich heraus und ich schlage einem Drive nach dem anderen über 210 Meter, den besten gar 231 Meter.
Übrigens habe ich diese Länge inzwischen auf dem Golfplatz bestätigt. Na, klar, noch ist nicht jeder Drive so lang aber die Saison dauert noch und ich arbeite dran.
Mein Fazit:
So ein Training bei einem Spezialisten, das lohnt sich auf alle Fälle. Falls Robin bei Euch in der Nähe ist, besucht seinen Workshop und macht was draus!
Euer @golfblog_putterkoenig (Longdriver in spe ;-))
Foto: Oliver Christ