The Open Championship 2024: Vorschau auf das letzte Major des Jahres

Der Claret Jug der Open Championship

Zum letzten Mal in dieser Saison treffen die besten Spieler aller großen Touren aufeinander. Wie üblich sind aber nicht nur die Stars von heute, sondern auch die von gestern und morgen dabei. Gespielt wird in Royal Troon, gesucht wird der Champion Golfer of the Year.

Durch das Schisma des professionellen Golfsports kommt es derzeit nur noch bei den Majors zum Kräftemessen sämtlicher Schwergewichte. The Open stellt das letzte Gipfeltreffen im Turnierkalender dar. Danach dauert es wieder ein Dreivierteljahr bis zum Masters.

Tatsächlich lässt die Zusammenstellung der Teilnehmer keine Wünsche offen. Die Top 40 der Weltrangliste gehen geschlossen an den Start. Angeführt wird das Feld von Spitzenreiter Scottie Scheffler, der in diesem Jahr bereits das Masters, die Players Championship und vier Signature Events auf der PGA Tour gewinnen konnte. Mit Xander Schauffele und Bryson DeChambeau sind auch die anderen beiden Major-Champions der bisherigen Saison dabei. Als weitere Topfavoriten werden Rory McIlroy und Ludvig Åberg gehandelt.

22 ehemalige Champions

Vorjahressieger Brian Harman wird versuchen, den Claret Jug zu behalten. Der Titelverteidiger ist einer von 22 ehemaligen Open-Champions im Feld. Drei von ihnen gewannen Ausgaben in Royal Troon: Justin Leonard (1997), Todd Hamilton (2004) und Henrik Stenson (2016). Letzterer lieferte sich bei seinem Triumph ein episches Duell mit Phil Mickelson, der The Open bereits 2013 gewonnen hatte und diesmal ebenfalls dabei ist. Der erfolgreichste Teilnehmer ist Tiger Woods mit drei Siegen (2000, 2005, 2006). Je zweimal gewannen Ernie Els (2002, 2012) und Pádraig Harrington (2007, 2008).

Besonders im Fokus steht der Champion von 2021: Collin Morikawa spielt eine starke Saison und hat bereits sieben Top-Ten-Platzierungen eingefahren – zwei davon bei Majors und eine bei der Genesis Scottish Open am vergangenen Wochenende. Die Links-Generalprobe ist also gelungen. Gegen ihn spricht allerdings, dass er bei The Open nach seinem Sieg vor drei Jahren zweimal den Cut verpasst hat.

18 Profis von der LIV-Tour

Dass The Open ein echtes Gipfeltreffen ist, zeigt auch die Vielzahl der LIV-Vertreter im Feld. Neben DeChambeau, Stenson und Mickelson haben sich weitere 15 qualifiziert. Insgesamt sind also 18 Profis der umstrittenen Tour dabei – so viele wie bei keinem anderen Major in diesem Jahr.

Cameron Smith schwingt den Driver

Darunter sind mit Louis Oosthuizen (2010) und Cameron Smith (2022) noch zwei Open-Champions, die zum erweiterten Favoritenkreis gehören. Das gilt auch für Tyrrell Hatton, Brooks Koepka, Joaquín Niemann und Jon Rahm.

Zwölf hoffnungsvolle Amateure

Für die Teilnehmer geht es nicht nur um den Claret Jug, sondern auch um ein Preisgeld von 17 Millionen US-Dollar, von denen der Champion 3,1 Millionen erhält. Außerdem gibt es die Silver Medal für den besten Amateur, sofern dieser den Cut überstanden und das Turnier beendet hat.

In diesem Jahr geht ein Dutzend Amateure ins Rennen. Der heißeste Anwärter auf die Auszeichnung ist wohl Gordon Sargent, der aktuell die Spitzenposition im World Amateur Golf Ranking innehat. Weitere Kandidaten sind Jacob Skov Olesen, der vor einem Monat The Amateur Championship gewann, und Dominic Clemons, der ihm im Finale unterlag.

Fünf Teilnehmer aus der DACH-Region

Auch fünf Profis aus der DACH-Region haben es ins Feld geschafft. Ein ganz besonderes Turnier wird es sicherlich für Alex Čejka, der sich im Alter von 53 Jahren nochmal für The Open qualifizieren konnte, indem er das Senioren-Pendant gewann. Die letzte Open-Teilnahme des deutschen Routiniers datiert aus dem Jahr 2008.

Porträt von Yannik Paul

Außerdem gehen seine Landsmänner Stephan Jäger, Yannik Paul und Marcel Siem an den Start. Die Open-Erfahrung des Trios fällt ganz unterschiedlich aus. Siem war bereits sechsmal dabei und erzielte 2021 mit dem geteilten 15. Rang sein bestes Resultat. Paul verpasste bei seiner einzigen Teilnahme im vergangenen Jahr den Cut. Für Jäger ist es das Turnierdebüt.

Komplettiert wird das Quintett von Sepp Straka. Im Vorjahr wurde er hinter dem enteilten Harman geteilter Zweiter und stellte damit einen Rekord für die beste Major-Platzierung eines Österreichers auf.

Ein einzigartiges Turnier

Das älteste Golfturnier der Welt wird in diesem Jahr bereits zum 152. Mal ausgetragen. Neun der bisherigen 151 Ausgaben fanden im Royal Troon Golf Club an der schottischen Westküste statt. Die Premiere im Jahr 1923 gewann Arthur Havers. Später krönten sich hier Bobby Locke (1950), Arnold Palmer (1962), Tom Weiskopf (1973), Tom Watson (1982) und Mark Calcavecchia (1989) zu Open-Champions. Zuletzt waren Leonard, Hamilton und Stenson erfolgreich.

Bei der zehnten Edition in Royal Troon erwartet die Teilnehmer ein Par-71-Kurs, der 7.385 Yards (6.753 Meter) misst. Natürlich handelt es sich um einen klassischen Links-Platz – mit allen Herausforderungen, die dazugehören. Das Signature Hole ist „Postage Stamp”, ein Par-3-Loch mit einem Grün von der Größe der namensgebenden Briefmarke. Interessant dürfte aber auch die sechste Bahn werden, die „Turnberry” heißt. Mit 623 Yards ist sie die längste in der 164-jährigen Open-Geschichte.

Fotos: AFP

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