The Open Championship Special, Teil 2 – Der ewige Tiger Woods und seine Chancen 2022

Tiger Woods steht auf dem Golfplatz in St Andrews

Auch nach seinem umjubelten Comeback sind die Profi-Golf-Auftritte von Tiger Woods mittlerweile rar geworden. Doch die Open Championship lässt er sich nicht entgehen. Wird es sein letztes Mal sein?

Und Tiger Woods ist auch wieder dabei. Auf dem Old Course in St. Andrews kommen sie einmal im Jahr alle zusammen. Ob abtrünnig der LIV erlegen oder loyal der PGA ergeben. Ob Top-Ten-Himmelsstürmer oder über die Sonderqualifikation reingerutscht. Bei der Open Championship, dem ältesten noch ausgetragenen Golf-Turnier der Welt, wollen sie alle dabei sein.

Dass man erst dann ein richtiger Golfer sei, wenn man in St. Andrews gewonnen habe, ließen schon so manche Legenden des Sports den Rest der Welt in ihren eigenen Worten erfahren. Mehr dazu kommt morgen vom Kollegen Frank Biller auf diesem Portal. Tiger Woods ist ein richtiger Golfer.

Einige der Sternstunden in der an Höhepunkten ohnehin nicht armen Karriere des US-Golfers fanden auf dem schottischen Links-Kurs statt. Etwa bei seinem ersten Sieg im Jahr 2000, als er mit 19 unter Par einen Rekord für den niedrigsten Wert aufstellte, der jemals in einem Major-Turnier erzielt wurde. Dieser Rekord hatte immerhin 15 Jahre Bestand. Oder 2005 beziehungsweise 2006, als er das Turnier zweimal hintereinander gewann. Damit ist er einer von lediglich zehn Golfern, denen dieses Kunststück seit Beginn des 20. Jahrhunderts gelang.

Doch für emotionale Erinnerungen in Verbindung mit St. Andrews muss Tiger gar nicht unbedingt die glorreichen Siege bemühen. „In meinen Büro steht ein Foto von mir bei meiner ersten Übungsrunde und von mir, wie ich auf der Swilcan Bridge sitze“, sagte Woods jetzt nostalgisch. Und fügte schmunzelnd hinzu: „Mittlerweile, da ich nicht mehr so agil bin, muss ich da etwas mehr aufpassen. Heute wäre ich fast ins Wasser gefallen.“

Und Woods unterstreicht, wie viel ihm das Turnier bedeutet: „Hier hat alles für mich als Amateur begonnen. Ich habe mit Bernhard Langer hier gespielt, mit Ernie Els, mit Tom Watson. Und sie haben mir gezeigt, wie man es macht“. Stichwort Watson: Der fünfmalige Sieger ist eine besondere Inspiration für Woods, schließlich hätte er „The Open“ 2009 beinahe ein sechstes Mal gewonnen – mit 59 Jahren.

„Auf Links-Plätzen kannst du auch mit über 50 noch einiges erreichen. Man erinnere sich an Tom damals. Es ist also möglich“, so Woods. Doch gleichzeitig schränkt er ein: „Vielleicht bessert sich meine Physis noch einmal aber realistischer Weise ist da nicht mehr allzu viel zu erwarten. Mein Körper hat eine Menge durchgemacht. Es ist, wie es ist“.

„Niemand spielt Schachpartien auf einem Golfplatz so gut, wie Tiger“

Ob dies also vielleicht seine letzte Open Championship sei, wurde Tiger daraufhin gefragt. „Ich weiß nicht, ob ich noch einmal in der Lage sein werde, hier anzutreten. Ich weiß nicht, wie viele Opens ich noch habe“, so die etwas traurige Antwort.

Doch 2022 ist Tiger Woods noch dabei und dass man ihn nie abschreiben darf, erklärte Kollege Rory McIlroy, der seinerseits seit einiger Zeit wieder in Top-Form ist, mit Verweis auf die einzigartige Spielintelligenz seine Kollegen: „So wie der Platz beschaffen ist, fühlt sich das ganze wie eine Partie Schach an. Und in den vergangenen 20 Jahren hat niemand solche Schach-Partien auf Golfplätzen besser gespielt, als Tiger“.

Foto: AFP

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