The Players Championship: Jubiläumsausgabe des Flagschiff-Events
Zwar wurden die Wintermonate durch die Signature Events aufgewertet, doch noch immer ist der März im Turnierkalender rot markiert. Dann nämlich beginnt die Hochphase des Golfjahres. Die Players Championship ist das Flagship Event der PGA Tour, der erste große Titel der Saison, das inoffizielle fünfte Major. Zu allem Überfluss findet diesmal auch noch die 50. Ausgabe statt.
Natürlich ist alles, was Rang und Namen hat und der LIV-Verlockung nicht erlegen ist, dabei. Trotz der Star-Dichte gibt es einen klaren Favoriten: Scottie Scheffler ist nicht nur der Vorjahressieger, sondern hat auch am vergangenen Wochenende deutlich das Arnold Palmer Invitational gewonnen und damit die Führung in der FedExCup-Wertung übernommen. Wenn der Weltranglistenerste sein Leistungsmaximum erreicht, ist er kaum zu schlagen.
Wenn Scheffler die Players Championship tatsächlich zum zweiten Mal in Folge gewinnen sollte, wäre das ein Novum. Eine erfolgreiche Titelverteidigung hat es in der 50-jährigen Turniergeschichte nämlich noch nie gegeben. Rekordchampion Jack Nicklaus entschied zwar drei der ersten fünf Ausgaben für sich, aber jeweils mit einem Jahr Abstand dazwischen. Fred Couples, Steve Elkington, Hal Sutton, Davis Love III und Tiger Woods konnten das Turnier je zweimal gewinnen, aber ebenfalls nicht direkt hintereinander.
Manchmal scheint es, als laste eine Art Fluch auf dem Vorjahressieger. In der jüngeren Vergangenheit blieb der Titelverteidiger meistens hinter den Erwartungen zurück. Der letzte, der es bei der folgenden Ausgabe in die Top Ten schaffte, war Adam Scott mit seinem geteilten achten Rang im Jahr 2005. Gute Vorzeichen für Scheffler sehen sicherlich anders aus.
Zwei Deutsche und ein Österreicher im hochkarätigen Feld
Auch abgesehen von dem Fluch gleicht die Titelverteidigung einer Herkulesaufgabe, denn das Feld ist das beste, was die PGA Tour derzeit hergibt. Startberechtigt sind unter anderem die Turniersieger des vergangenen Jahres, darunter der Weltranglistenzweite Rory McIlroy und der FedExCup-Champion Viktor Hovland. Auch Sepp Straka gehört zu diesem elitären Kreis.
Der Österreicher tritt bereits zum fünften Mal bei der Players Championship an. Im Jahr 2022 schaffte er es mit dem geteilten neunten Rang sogar in Top Ten. Diesmal ist er einer von drei Teilnehmern aus der DACH-Region. Über die FedExCup-Wertung der vergangenen Saison hat sich auch ein deutsches Duo qualifiziert. Stephan Jäger nimmt zum dritten Mal teil, für Matti Schmid ist es das Turnierdebüt.
Ein halbes Jahrhundert Golfgeschichte
In den vergangenen 50 Jahren hat die Players Championship eine Vielzahl besonderer Momente produziert. Das berühmte Inselgrün der 17. Bahn spielte häufig eine Hauptrolle. Im Jahr 1987 hatte Jeff Sluman dort einen Putt zum Sieg, wurde jedoch von einem Fan, der plötzlich ins Wasser sprang, irritiert, sodass sein Playoff-Gegner Sandy Lyle gewinnen konnte. Tiger Woods lochte bei seinem Triumph im Jahr 2001 einen Birdie-Putt aus einer fast unmöglichen Position. Bei der Ausgabe 2015 spielte Rickie Fowler die 17 gleich sechsmal und schaffte fünf Birdies – darunter zwei zum Sieg im Stechen.
Die ikonische Szene schlechthin trug sich aber schon im Jahr 1982 zu – und ein Loch weiter. Es war die erste Ausgabe im TPC Sawgrass, dessen Stadium Course extra für die Players Championship errichtet worden war. Nachdem Jerry Pate das Turnier für sich entschieden hatte, warf er Deane Beman, damaliger Commissioner der PGA Tour, und Pete Dye, Architekt des Platzes, in den Teich beim 18. Grün.
Spektakulärer Schauplatz, entsprechendes Preisgeld
Schon seit 42 Jahren wird die Players Championship also im TPC Sawgrass ausgetragen. Wie üblich erwartet die Teilnehmer ein Par-72-Kurs, der 7.275 Yards (6.652 Meter) lang ist. Der Platz gilt als einer der spektakulärsten und zugleich schwierigsten auf der PGA Tour. Ein Grund dafür ist das ausbalancierte Design, das keinen Spielertyp bevorzugt und den Profis alles abverlangt.
Das Preisgeld ist des Platzes würdig. Die PGA Tour verteilt bei ihrem Aushängeschild sogar noch mehr als bei den hochdotierten Signature Events. Wie schon im vergangenen Jahr werden bei der Players Championship insgesamt 25 Millionen US-Dollar ausgeschüttet. Der Sieger erhält davon 4,5 Millionen und außerdem 750 FedExCup-Punkte.
Fotos: AFP