Valero Texas Open: Mehr als nur eine Generalprobe
Wie schon in den letzten Jahren wird die Texas Open in der Woche vor dem Masters ausgetragen. Zahlreiche Stars nutzen die Gelegenheit, um vor Augusta in den Rhythmus zu kommen. Doch das Traditionsturnier ist weit mehr als nur eine Generalprobe.
Natürlich haben viele Teilnehmer das Masters trotzdem im Hinterkopf. Besonders dürfte das für Rory McIlroy gelten, der endlich den letzten Major-Titel gewinnen will, der ihm noch fehlt. Um dieses Ziel zu erreichen, hat der Weltranglistenzweite seine Vorbereitung im Vergleich zur vergangenen Saison umgestellt. Statt einer Pause direkt vor dem Masters hat er diesmal nach der Players Championship zwei Wochen ausgesetzt und kehrt zur Texas Open zurück.
McIlroy ist der Höchstplatzierte von insgesamt elf Vertretern aus den Top 25 der Weltrangliste. Mit Brian Harman, Ludvig Åberg, Max Homa, Matt Fitzpatrick und Tommy Fleetwood gehen die Plätze acht bis zwölf geschlossen an den Start. Außerdem gehört mit Jordan Spieth der Texas-Open-Champion von 2021 dazu. Die höchstplatzierten Teilnehmer im FedExCup sind Hideki Matsuyama als Dritter und Byeong Hun An als Siebter. Damit ist das Feld bei diesem Turnier so stark wie lange nicht mehr.
Für Corey Conners ist das keine gute Nachricht, denn seine Mission Titelverteidigung wird dadurch erschwert. Trotzdem muss ihn die Konkurrenz auf dem Zettel haben, denn immerhin hat er zwei der letzten vier Ausgaben gewonnen. Im Jahr 2019 triumphierte er sensationell als Montagsqualifikant. Vor zwölf Monaten feierte er dann seinen zweiten Sieg auf der PGA Tour bei dem gleichen Turnier.
Aus der DACH-Region hat sich nur Matti Schmid angemeldet. Der Deutsche verfügt nach vier Top-30-Platzierungen in Folge über eine breite Brust. Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten dürfte er weniger das Masters, sondern eher das darauffolgende Signature Event im Blick haben. Über die Aon Swing 5 könnte er sich noch für das RBC Heritage qualifizieren. Dafür bräuchte er allerdings bei der Texas Open ein weiteres Spitzenergebnis.
Traditionsturnier mit prominenter Siegerliste
Die Texas Open gehört zu den ältesten Golfturnieren der Welt. Ihre Geschichte reicht mehr als ein Jahrhundert zurück. Die Premiere fand 1922 statt. Seitdem haben Ikonen wie Byron Nelson, Ben Hogan und Sam Snead das Turnier gewonnen. Die Rekordchampions sind Arnold Palmer und Justin Leonard mit je drei Siegen. Conners könnte mit einer erfolgreichen Titelverteidigung also zu ihnen aufschließen.
In all den Jahren hat das Traditionsturnier durchgängig in der Gegend um San Antonio stattgefunden. Insgesamt gab es acht verschiedene Austragungsorte. Seit 2010 wird auf dem Oaks Course im TPC San Antonio gespielt, der von Greg Norman in Zusammenarbeit mit Sergio García entworfen wurde. Es handelt sich um einen Par-72-Platz, der 7.438 Yards (6.801 Meter) misst.
Die im wahrsten Sinne des Wortes größten Hindernisse sind die namensgebenden Eichen. Wenn sich ein Ball dazwischen verirrt, kann das katastrophale Folgen haben. Legendär sind die 16 Schläge, die Kevin Na im Jahr 2011 für die neunte Bahn brauchte. Damit stellte er einen Negativrekord für Par-4-Löcher auf der PGA Tour auf.
Die Teilnehmer sind also gut beraten, sich von den dichten Baumreihen fernzuhalten, wenn sie einen Teil des Preisgeldes ergattern wollen. Insgesamt werden bei der Texas Open 9,2 Millionen US-Dollar ausgeschüttet. Der Sieger erhält davon 1,656 Millionen, außerdem die üblichen Ranglistenpunkte und natürlich einen Startplatz beim Masters, falls er noch nicht anderweitig qualifiziert ist.
Foto: AFP