Volvo China Open wetterbedingt verkürzt: Otaegui gewinnt nach drei Runden
Bei der Rückkehr der DP World Tour nach China fiel der Moving Day ins Wasser und das Turnier in Shenzhen wurde deshalb auf drei Runden verkürzt. Sebastian Söderberg ging mit einer souveränen Führung ins Finale, verspielte diese jedoch, sodass Adrián Otaegui ihm den Sieg entreißen konnte. Ein erfolgreiches Event war es auch für die meisten Teilnehmer aus der DACH-Region.
Auf dem Par-72-Kurs im Hidden Grace Golf Club dominierte Söderberg zunächst nach Belieben. Nach einer 63 am Donnerstag teilte er sich die Führung mit Romain Langasque – es sollten die besten Runden des gesamten Wettbewerbs bleiben.
Während der Franzose am Freitag zurückfiel, legte der Schwede mit einer 65 nach. Nach zwei Runden lag Söderberg mit einem Zwischenergebnis von 16 unter Par allein an der Spitze. Der Rückstand des zweitplatzierten Paul Waring betrug bereits drei Schläge. Der drittplatzierte Guido Migliozzi folgte einen weiteren Schlag dahinter. Otaegui belegte nach Runden von 67 und 66 mit −11 den vierten Rang, den sich der spätere Champion unter anderem mit dem Schweizer Joel Girrbach teilte.
Am Samstag blieb den Verfolgern eine Aufholjagd verwehrt, denn die dritte Runde wurde wegen starker Regenfälle abgesagt. Es wurde entschieden, das Turnier am Sonntag nach 54 Löchern enden zu lassen. Die Abstände blieben vor dem Finale also die gleichen.
Söderberg erwischt Fehlstart, Otaegui bleibt bogeyfrei
Am Sonntag konnte Söderberg jedoch nicht an seine vorherigen Leistungen anknüpfen. Nach einem Bogey zum Auftakt seiner Schlussrunde blieb er auf den folgenden sieben Löchern ohne Schlaggewinn. Weil Waring zwei Birdies auf der zweiten und dritten Bahn gelangen, war der Vorsprung früh dahin. Auch Migliozzi und Girrbach übten früh Druck aus. Den besten Start der Titelanwärter erwischte allerdings Otaegui, der vier Birdies auf den Front Nine verzeichnete.
Erst am neunten Loch notierte Söderberg seinen ersten Schlaggewinn des Tages. Danach konnte er sich stabilisieren und zwei weitere Birdies auf der elften und 13. Bahn verbuchen. Doch ein Schlagverlust auf der 15 warf ihn wieder zurück. Auch die Konkurrenz zeigte im Endspurt Nerven: Girrbach und Waring kassierten jeweils ein Bogey auf der 16, Migliozzi eines auf der 17.
Otaegui dagegen blieb auch auf den Back Nine fehlerfrei. Mit drei weiteren Birdies machte er die 65 perfekt und brachte ein Gesamtergebnis von −18 ins Clubhaus. Söderberg lag allerdings nach einem Schlaggewinn am vorletzten Loch gleichauf. Auf der schweren 18 hatte er es also erneut in der eigenen Hand. Mindestens das Par für ein Playoff sollte es werden. Stattdessen wurde es ein Double Bogey, das ihn auf den dritten Rang zurückfallen ließ. Diesen teilte er sich mit Girrbach und Waring. Alleiniger Zweiter wurde Migliozzi mit einem Schlag Rückstand.
Asian Swing entschieden
Doch der strahlende Champion war Otaegui, der damit gut 350.000 US-Dollar verdiente. Für den Spanier war es der fünfte Titel auf der DP World Tour und der erste seit seinem Heimsieg beim Estrella Damm N.A. Andalucía Masters im Oktober 2022. Außerdem qualifizierte sich der 31-Jährige für die PGA Championship, indem er den dritten Platz im Asian-Swing-Ranking einnahm.
Der Leidtragende war Jesper Svensson, der auf den vierten Rang zurückfiel und die erste Major-Teilnahme seiner Karriere dadurch knapp verpasste. Bei der China Open war eine 71 im Finale und ein 17. Platz in der Endabrechnung zu wenig, um seine Position im Swing-Ranking zu verteidigen.
Für beide Spitzenspieler aus Schweden war es also ein enttäuschender Ausgang. Söderberg konnte sich immerhin mit dem Sieg beim Asian Swing trösten, der ihm ein Bonuspreisgeld von 200.000 US-Dollar und Startplätze bei der PGA Championship, der Genesis Scottish Open sowie sämtlichen Back-9-Events einbrachte. Neben ihm und Otaegui ist auch Keita Nakajima für das kommende Major qualifiziert.
Vier Teilnehmer aus der DACH-Region unter den besten Zwölf
Für Girrbach war der geteilte dritte Rang das beste Resultat seiner Karriere auf der DP World Tour. Der Schweizer war allerdings nicht der einzige Teilnehmer aus der DACH-Region, der in Shenzhen glänzen konnte. Der Österreicher Matthias Schwab landete als geteilter Achter ebenfalls in den Top Ten. Nur knapp außerhalb rangierten die Deutschen Yannik Paul und Freddy Schott, die sich den elften Platz teilten.
Bernd Wiesberger kam auf dem geteilten 23. Rang ins Ziel. Hurly Long überstand immerhin den Cut und belegte am Ende den 50. Platz. Einzig Maximilian Kieffer und Lukas Nemecz hatten es nicht ins Wochenende geschafft.
Foto: DP World Tour