Volvo China Open: Zurück im Reich der Mitte
Erstmals seit 2019 kommt die DP World Tour wieder ins Reich der Mitte – und das Event dient direkt als wichtige Station im neuen Fahrplan. Mit der China Open geht nämlich der Asian Swing zu Ende.
Für die aktuelle Spitzengruppe ist das Turnier deshalb von großer Bedeutung. Schließlich erhält der Swing-Champion ein Bonuspreisgeld von 200.000 US-Dollar und Startplätze bei der Genesis Scottish Open sowie allen Back-9-Events. Die drei Bestplatzierten sind außerdem für die PGA Championship in zwei Wochen qualifiziert.
Derzeit wird das Swing-Ranking von Sebastian Söderberg angeführt, der die Führung mit einem zweiten Platz bei der ISPS Handa Championship erobert hat. Sein schwedischer Landsmann Jesper Svensson, Sieger des Porsche Singapore Classic, befindet sich in Reichweite. Dazwischen liegt noch Keita Nakajima, Champion der Hero Indian Open, doch dieser nimmt nicht an der China Open teil. Es könnte deshalb auf ein schwedisches Duell um den Sieg beim Asian Swing hinauslaufen.
Der Vorsprung der beiden Skandinavier ist aber nicht allzu groß, sodass auch andere Teilnehmer wie Kiradech Aphibarnrat, Sam Bairstow oder Johannes Veerman noch Chancen haben. Gerade der Sprung unter die besten Drei ist aufgrund der Abwesenheit Nakajimas für zahlreiche Spieler noch aus eigener Kraft möglich. Mit dem Major vor Augen gibt es also einen zusätzlichen Anreiz.
Insgesamt werden wie üblich 3.000 Punkte für das Race to Dubai verteilt, von denen 500 an den Champion gehen. Dieser bekommt außerdem rund 380.000 von insgesamt 2,25 Millionen US-Dollar.
Wechselnde Tour-Zugehörigkeit
Die China Open war von 2004 bis 2019 Teil der damaligen European Tour. Danach verschwand das Event zwar aus deren Turnierkalender, fand aber noch dreimal statt. Während der Pandemie gehörten die Ausgaben 2020 und 2021 allein zur China Tour. Nachdem das Turnier 2022 ausgefallen war, fanden im Jahr 2023 Asian Tour und China Tour zusammen. Im vergangenen November gewann Sarit Suwannarut, der diesmal zur Titelverteidigung antritt. Sechs Monate später gehört die China Open nun zur China Tour und zur DP World Tour.
Über die China Tour hat es eine Vielzahl verheißungsvoller Youngster in das Teilnehmerfeld geschafft – die meisten davon Chinesen. Der aussichtsreichste Titelkandidat der Gastgeber kommt aber von der DP World Tour: Haotong Li konnte die China Open 2016 gewinnen und wurde im Jahr 2021 nochmal Zweiter hinter Zhang Jin.
Alter Austragungsort mit neuem Namen
Austragungsort ist die südchinesische Metropole Shenzhen. Dort findet die China Open seit 2019 im Genzon Golf Club statt, der mittlerweile als Hidden Grace Golf Club firmiert. Dessen Par-72-Kurs misst 7.145 Yards (6.534 Meter) und wurde um einen großen See herumgebaut. Die Fairways sind zwar hügelig, aber breit.
Zwischen 2015 und 2017 hat hier auch das Shenzhen International auf der European Tour stattgefunden. Die letzte Ausgabe gewann Bernd Wiesberger, der den Platz also in bester Erinnerung hat. Bei der China Open ist der Österreicher einer von acht Teilnehmern aus der DACH-Region. Neben seinen Landsmännern Lukas Nemecz und Matthias Schwab gehen vier Deutsche an den Start: Maximilian Kieffer, Hurly Long, Yannik Paul und Freddy Schott. Joel Girrbach ist der einzige Schweizer im Feld.
Titelbild: AFP