Vom Samurai-Schwert bis zum maßgefertigten Schlägerkopf: Die Geschichte der Schmiedekunst in Japan
Die Schwertherstellung und Schmiedekunst erlangte in der Zeit der Samurai eine gleichermaßen hohe Bedeutsamkeit. Selbst ein Kaiser – Go-Toba – erlernte dieses Handwerk und wurde ein begnadeter Schwertschmied.
Die Schaffenszeit Go-Tobas wird als Goldenes Zeitalter der Schmiedekunst bezeichnet. Im Nationalmuseum Tokyo und Kyoto sind einige der legendären Schwertklingen Go-Tobas und anderer Großmeister zu bestaunen.
Mit dem Beginn der Edo-Periode begann sich Japan langsam gegenüber anderen Staaten zu öffnen. Vor allem die Niederlande, welche sogar eine eigene kleine Insel vor der Küste Nagasakis unterhielten, Großbritannien, USA und Deutschland suchten Zugänge zu Japan und seinen Märkten.
Schmieden erkalten nach Bauernaufständen
Mitte des 19. Jahrhunderts begannen in Japan die Bauernaufstände. Durch die fehlenden Einnahmen waren einige Klans der Samurai hochverschuldet. Es gelang dem herrschenden Shogunat kaum, die diese Aufstände unter Kontrolle zu bringen. Diese Aufstände führten zu einem Umdenken des neuen Kaisers Mutsuhito, der ab 1867 das Land regierte.
Die Regentschaft Mutsuhito, der nach seinem Tod als Meji bekannt wurde, wird als Meji-Restauration. Das Shogunat wurde aufgelöst, das Ständesystem abgeschafft. Innerhalb kürzester Zeit wurden die Samurai entsprechend den Lehren des Bushido somit zu Rōnin (dt. Wellenmänner), zu herrenlosen Samurai.
Mittellos, herrenlos, ohne Einkünfte und nicht mehr gebraucht in einer Staatsordnung ohne Shogun, schlossen sich viele der Ronin einer Revolte an, die schließlich ihren Höhepunkt im Boshin-Krieg fand. Um in diesem Krieg gegen die aufständischen Samurai zu bestehen, öffnete sich der Japan gegenüber ausländischen Militärberatern und Waffenhändlern.
Schotten und Engländer bringen Golfsport nach Japan
Zwar gab es auch zur Blütezeit der Samurai in Japan Schusswaffen (z.B. Arkebusen) aber nicht in dem Maße, wie die neue kaiserliche Armee, nach Englischem Vorbild ausgestattet werden sollte. Insbesondere Thomas Glover, ein schottischer Waffenhändler, ist hier zu erwähnen.
Nach erfolgreicher Niederschlagung der Aufstände und dem Sieg im Boshin-Krieg, waren die Schmieden in Japan erkaltet. Japan öffnete sich vermehrt der westlichen Welt und industrialisierte sich zunehmend. Aus wenigen ausländischen Händlern und Beratern wurden immer mehr.
Nicht mehr Schwerter sondern Schlägerköpfe
Auch Thomas Glover blieb in Japan. Und mit den Schotten und Engländern kam auch der Golfsport nach Japan. Der erste organisierte Golfkurs in Japan eröffnete 1903 in Kobe, Hyogo Präfektur. Die Schmieden in der Hyogo-Präfektur fertigten nun nicht mehr Schwerter, aber lernten schnell die wesentlich simpleren Golfschlägerköpfe herzustellen.
Um die Schwertschmiede jedoch vor dem Aussterben zu schützen, erließ der Kaiser jedoch ein Gesetzt, welches eine Mindestanzahl von aktiven Schwertschmieden in Japan vorsieht. Diese Gesetzt ist noch heute in Kraft. Die Golfschlägerschmieden in Japan erfuhren über die Jahre solch eine große Beliebtheit, dass immer mehr dieser Hersteller der großen Nachfrage stattgaben, und nun massenhaft maschinell und kostengünstig im Ausland fertigen.
Nur noch eine Handvoll Manufakturen hält daran fest, Golfschlägerköpfe auf traditionelle Art & Weise in Japan herzustellen. Mit hohem handwerklichen Geschick, individuell hergestellt und qualitativ unübertroffen.
Alle relevanten Manufakturen dieser handwerklichen Meisterwerke sind über die Firma Dragon Golf und deren Partner Club Maker & Fitter erhältlich.
Cool. Sehr interessanter Artikel