Was für eine Klatsche! Europa chancenlos beim Ryder Cup
Das US-Starensemble hat dem europäischen Team beim Ryder Cup in Whistling Straits keine Chance gelassen. Am Ende entschieden die US-Boys den wichtigsten Golf-Teamwettbewerb der Welt im Jahr 2021 mit 19:9 für sich.
Vor dem Finaltag mag der eine oder andere noch auf ein Sensations-Comeback wie 2012 gehofft haben, auch wenn die Situation diesmal noch verzwickter war als damals. Denn diesmal stand es nach dem Samstag aus europäischer Sicht nicht 6:10, sondern 5:11.
Martin Kaymer hatte das Wunder von 2012 als Spieler selbst miterlebt. Diesmal stand der nach wie vor beste deutsche Golfer dem europäischen Team lediglich als Vize-Kapitän zur Seite, da er sich mit seinen Turnierleistungen nicht für einen Kaderplatz qualifizieren konnte. Kaymer hatte den Ryder Cup bislang bei vier Teilnahmen dreimal gewinnen können. Doch diese Erfahrung half nicht angesichts des dominanten US-Teams.
Denn das gab sich auch am Sonntag keine Blöße und baute den ohnehin komfortablen Vorsprung sogar noch aus. Sogar der favorisierte Spanier Jon Rahm verlor gegen Scottie Scheffler. Auch die US-Stars Patrick Cantlay und Bryson DeChambeu blieben in ihren Einzelmatches siegreich. Mit Collin Morikawa und dem Norweger Viktor Hovland trennten sich zwei Schwergewichte unentschieden. Dieser halbe Punkt machte den US-Sieg dann auch rechnerisch fix.
Nachdem die Entscheidung also gefällt war, konnten alle in den Entspannungs-Modus wechseln und die Superstars Dustin Johnson und Brooks Koepka holten gegen Paul Casey aus England und den österreichischen Teilnehmer Bernd Wiesberger locker zwei weitere Punkte für die USA. Auf der anderen Seite konnten Veteran Lee Westwood und Ian Poulter gegen Harris English beziehungsweise Tony Finau noch einmal zwei Punkte für Europa einfahren, bevor Jordan Spieth gegen Tommy Fleetwood unentschieden spielte und Daniel Berger gegen Matthew Fitzpatrick den finalen Score zugunsten der USA klarmachte.
Rory McIlroy am Finaltag zu Tränen gerührt
Sehr emotional zeigte sich am Finaltag Rory McIlroy. Der Nordire hatte zum Auftakt des letzten Tages immerhin Olympiasieger Xander Schauffele bezwungen. An den vorherigen Tagen hatte er allerdings seine Foursomes und Four-Balls an der Seite von Poulter und Lowry verloren. Der ehemalige Weltranglistenerste wurde somit insgesamt nicht zum erhofften europäischen Erfolgsfaktor. „Ich liebe meine Teamkollegen und es tut mir so leid, dass ich diese Woche nicht mehr für sie tun konnte“, erklärte ein zu Tränen aufgelöster McIlroy anschließend.
Trotzdem sei der Ryder Cup für ihn die beste Erfahrung, die man im Golf machen kann. „Ich hoffe, dass alle Jungs und Mädchen, die hier zugeschaut haben, inspiriert wurden, hier irgendwann mal mitzuspielen, denn es gibt nichts Besseres, als Teil dieses Teams zu sein – besonders des europäischen Teams.“
Titelbild: AFP