Wieder Nummer 1: Scheffler siegt bei Players Championship
Das gefühlte fünfte Major des Jahres stand wieder für ein Wochenende der Superlative. Nicht nur war die Börse mit 25 Millionen US-Dollar so hoch, wie nie zuvor. Wir sahen auch das spielstärkste Turnier, die meisten Hole-in-ones der Turniergeschichte und als Sieger einen Scottie Scheffler, der sich eindrucksvoll zurückmeldete.
Der TPC Sawgrass Stadium Course von Pete Dye mit sehr viel Wasser forderte den Teilnehmern alles ab. Fehlschläge bestraft der Kurs unweigerlich. Und das nicht nur auf der berüchtigten Bahn 17 mit dem Inselgrün.
Hoge: Platzrekord nach vermasseltem Start
Tom Hoge hatte seinen vorzeitigen Rückflug bereits gebucht. Nach seiner 78er Auftaktrunde dachte er nicht daran, den Cut zu schaffen. Er kratzte diesen gerade so auf der Cut-Line und schaffte dann das Unfassbare: er spielte am Movingday mit einer 62 einen neuen Platzrekord und katapultierte sich damit von 133. auf den geteilten 8. Rang.
Damit nicht genug. Jerry Kelly stellte ebenfalls einen neuen Rekord auf. Mit seinen 56 Jahren wurde er zum bislang ältesten Spieler, der den Cut überstand und sich in das Wochenende spielte.
Drei Hole-in-One
Auch das gab es auch noch nie. Sechzehn Jahre Turniergeschichte der Players hatte es gebraucht, um zu erreichen, was an diesem Wochenende geschah. 3 Hole-in-One wurden in den vier Tagen notiert. So viele wie in 16 Jahren davor zusammen. Hayden Buckley in Runde 1, Aaron Rai in Runde 2 und Alex Smalley in Runde 3 lochten jeweils an Bahn 17 mit ihrem Abschlag direkt ein.
Der Rookie Taylor Montgomery spielte sich überraschend an Tag 3 mit einer 64 ganz nach vorn. Am Finaltag mischte er zeitweise sogar unter den Top 5 mit, bevor er sich durch Bogey, Doppelbogey und Quadruplebogey auf den Bahnen 15-17 zerlegte und auf Rang 44 zurückfiel.
Turbulenter Finaltag
Man of the day am Sonntag war sicherlich Tyrell Hatton, der allein die Backine mit 7 unter Par spielte und am Ende ein Gesamtergebnis von -12 notierte. Diese -7 auf den Backnine stellen einen weiteren Rekord in der Turnier-Geschichte dar. Das hatte vor ihm noch niemand geschafft.
Min Woo Lee und Scottie Scheffler begannen – gemeinsam im
letzten Flight spielend – im Grunde im Matchplay-Modus. Lee startete gleich stark mit einem Birdie auf Bahn 2, musste jedoch auf Bahn 4 ein katastrophales Triplebogey notieren. Bei ihm lief dann zwar zunächst der Putter heiß und er konnte mehrfach ein verloren geglaubtes Par retten.
Aber Scheffler konterte auf Bahn 8 völlig unerwartet mit einem Chip-in Birdie und setzte sich mit drei Schlägen Vorsprung zunächst von Lee ab. Dieser musste an der gleichen Bahn ein Bogey notieren, so dass es aus seiner Sicht plötzlich vier Schläge Rückstand auf Scheffler waren.
Es folgten Birdies von Scheffler auf Bahn 9 und 10. Schon waren es sechs Schläge Vorsprung auf die verbleibenden Teilnehmer im laufenden Spielbetrieb, denn zwischenzeitlich hatte Tyrrell Hatton bereits mit -12 das Turnier beendet.
Scheffler souverän, Lee zeigt nerven
Es folgte ein weiteres Desaster für Min Woo Lee auf Bahn 11, als er seinen Drive nach links in die Bäume verzog und tatsächlich drei Schläge brauchte, um wieder im Bereich des Fairways zu sein. Erst mit dem sechsten Schlag kam er auf das Grün. Er hatte sich mit dem dann folgenden Doppelbogey aus dem Titelkampf verabschiedet.
Da Scheffler durch weitere Birdies auf Bahn 11 und 12 auf -18 davonzog, entwickelte sich die Spannung nun vielmehr in Bezug auf den Kampf um Platz 2. Tyrrell Hatton (-12) und Viktor Hovland (-10) waren schon im Clubhaus. Mit dem immer stärker werdenden Wind wurde es für die auf dem Platz verbliebenen Spieler jedoch immer schwieriger, Birdies zu spielen.
Tom Hoge, der sich am Freitagabend fast auf den Heimweg begeben und seinen Flug schon gebucht hatte, hat die Entscheidung, den Flug zu stornieren, sicher nicht bereut. Er ließ seinem Platzrekord (62) vom Samstag am Finaltag eine 70 folgen und erspielte sich damit den geteilten 3. Platz und ein ordentliches Preisgeld. Scheffler holte sich mit einem Gesamtergebnis von -17 den Sieg. Nicht nur die begehrte Trophäe sowie 4,5 Millionen US-Dollar Preisgeld und weitere 600 FedEx Punkte konnte er damit einstreichen. Er wurde mit dem Sieg darüber hinaus wieder Erster der Weltrangliste.
Tyrrell Hatton wurde Zweiter mit 2,725 Millionen und Tom Hoge gemeinsam mit Viktor Hovland geteilter Dritter bei einem Preisgeld von jeweils ca. 1,5 Millionen US-Dollar.
Foto: AFP