WM Phoenix Open: Nick Taylor holt seinen vierten Sieg auf der PGA Tour
Ein spannendes Playoff zwischen dem Sieger Nick Taylor und seinem Rivalen Charley Hoffman sowie unerwartete Wetterkapriolen prägten die diesjährige WM Phoenix Open. Und natürlich – wie immer – die fantastische Stimmung auf den Rängen des TPC Scottsdale.
Die WM Phoenix Open strauchelte an den ersten drei Tagen aufgrund heftiger Wetterverhältnisse an den ersten beiden Tagen. Es hatte wohl niemand damit gerechnet, dass man zu dieser Zeit in der Wüste von Arizona mit starkem Regen und sogar Frost zu tun hat. Bereits an Tag 1 konnten nur wenige Spieler ihre Runde beenden. An Tag 2 zwangen die Wetterverhältnisse die Veranstalter zu einem späteren Beginn.
Bedingt durch diese Verspätungen wurde erst am Samstag der Cut gezogen und auch die dritte Runde nicht vollständig beendet. Bereits zu diesem Zeitpunkt zeichnete sich ab, dass das Ende der Finalrunde wohl direkt mit dem Superbowl konkurrieren wird.
Scheffler verpasst das Triple
Scottie Scheffler war angetreten, den Titel erneut zu verteidigen und sich damit in die Geschichtsbücher der PGA einzutragen. Der Sieg hätte für ihn das Triple bedeutet. Er wäre seit 2011 und dem Triple von Steve Stricker bei der John Deere Classic der erste Spieler gewesen, der ein Turnier drei Mal in Folge hätte gewinnen können.
Zu Beginn sah es auch gut aus. Er setzte sich früh mit vier Birdies hintereinander an die Spitze des Leaderboardes. Ein unnötiges Bogey an Bahn 7 (Par 3) brachte ihn aus dem Rhythmus und ein weiteres Bogey durch einen verschobenen kurzen Putt auf Bahn 14 schließlich auch aus dem Rennen um den Titel. Da half auch das Birdie auf Bahn 16 im berüchtigten Stadium Course nicht mehr.
Außenseiter Hofmann trumpft groß auf
Zu Beginn der Finalrunde lagen viele Spieler nur wenige Schläge auseinander. Charley Hoffman lag nur einen Schlag hinter Nick Taylor, der seine Führung nach drei Runden knapp behaupten konnte. Hoffman ging im Kampf um den Sieg in Führung, als er nach drei Birdies auf den Frontnine auf den Bahnen 13 bis 15 ein Feuerwerk zündete. Mit einem Sieben-Meter-Putt lochte er zum Eagle und ließ zwei Birdies folgen. Danach notierte er noch drei Pars und setzte mit einem Gesamtergebnis von -21 die erste Richtmarke im Clubhaus.
Nick Taylor konnte auf den Backnine zunächst nicht mithalten und lag nach Bahn 14 plötzlich mit drei Schlägen Rückstand hinter Hoffman. Man wunderte sich, dass er auf Bahn 15 (Par 5) nicht mit dem zweiten Schlag das Grün angriff und vorlegte. Was folgte, war jedoch eine perfekte Annäherung und ein gelochter Birdie Putt.
Es ging in den Tunnel zu Bahn 16 – dem berüchtigten Hexenkessel. Unter dem Druck von 20.000 Fans lieferte er nervenstark ab. Ein perfekter Schlag bis auf knapp zwei Meter an die Fahne und der gelochte Putt brachten Taylor wieder in Schlagdistanz im Spiel um den Titel. Zwei Birdies für den Sieg und ein Birdie für ein Playoff waren notwendig.
Auf Bahn 17 konnte er das Par retten. Der Druck war immens und Taylor hielt stand. Auf Bahn 18 zauberte er seinen zweiten Schlag bis auf 1,8 Meter hinter die Fahne und verwandelte den Putt in traumwandlerischer Sicherheit zum Gleichstand mit Hoffman bei -21.
Nick Taylor bleibt im Playoff cool
Die Entscheidung im Playoff musste auf Bahn 18 fallen. Diese Bahn sollte so oft gespielt werden, bis der Gewinner fest steht. Für Charley Hoffman wäre es der erste Sieg seit 2016 gewesen. Er hatte seinen Startplatz bei diesem Turnier durch eine Einladung seines Sponsors WM erhalten, da er als 300. der Weltrangliste hierzu nicht qualifiziert war.
Die Golf Fans jubelten frenetisch, als Taylor und Hoffman das erste Playoff-Loch jeweils mit Birdies und Putts aus circa drei Metern abschlossen und es erneut in die Verlängerung ging. Am zweiten Extraloch sah es für Taylor zunächst nach Schwierigkeiten aus. Sein Abschlag landete nicht auf dem Fairway und seine Annährung konnte er nicht so dicht an die Fahne spielen, wie vorher. Etwa vier Meter links von der Fahne kam sein Ball zur Ruhe.
Aber auch Hoffman konnte seinen zweiten Schlag nicht besser positionieren. Der Ball lag noch einen Meter weiter entfernt. Sein Putt zum Birdie verfehlte das Loch um etwa 15 cm. Die Tür öffnete sich für Nick Taylor und die Chancen standen für ihn. Er hatte fünf der letzten sechs gespielten Bahnen mit einem Birdie beendet. Entsprechend groß war sein Selbstvertrauen.
Der verbliebene Fünf-Meter-Putt lief wie an der Schur gezogen. Nick Taylor konnte damit im Playoff gewinnen. Der Pokal kam samt Siegerscheck in Höhe von 1,584 Millionen US-Dollar. Dies war sein vierter Sieg auf der PGA Tour und ein Sprung in der Golf-Weltrangliste von 55 auf 28 Charley Hoffman wurde alleiniger Zweiter und klettert damit von Nummer 300 auf 108 in der Golf-Weltrangliste. Den dritten Rang teilen sich Scottie Scheffler und Sam Burns mit einem Gesamtergebnis von -18.
Foto: AFP