Xander Schauffele: Die Bürde des ewigen Zweitplatzierten
Er hat mehr Zweitplatzierungen als jeder andere Spieler seit dem Start der Saison 2017/18. Wenngleich auch das eine tolle Leistungsbilanz ist, hat Xander Schauffele sicher lernen müssen, Frustrationen zu verarbeiten und es immer wieder neu zu versuchen. Der US-Profi greift auch in dieser Woche beim Genesis Invitational wieder an.
Denn der 27-Jährige ist nicht der Typ dafür, im Ärger darüber zu versinken oder seinen Frust an seinem Equipment auszulassen. Da wären sicherlich einige Möglichkeiten gewesen, um dies zu tun, doch anstatt aufzugeben, kämpfte Schauffele stetig weiter – und das zahlte sich aus.
Insgesamt konnte er bereits vier PGA-Tour-Titel gewinnen und liegt derzeit auf dem vierten Platz der Golf-Weltrangliste. Es ist also nicht so, als erlebte Schauffele in den vergangenen Jahren eine Flaute. Es reichte lediglich oftmals nur nicht für ganz oben. Meist scheiterte er erst gegen Ende der Turniere und musste mit dem zweiten oder zumindest einem Platz in den Top 5 vorliebnehmen.
„Eine Menge Gutes und keine Siege“
Erst vor zwei Wochen bei der Phoenix Open geschah es wieder und Schauffele platzierte sich mit einem Schlag hinter Brooks Koepka, dem er daraufhin beim Feiern zusehen durfte. „Ich lecke meine Wunden und komme zurück“, kündigte Schauffele nach dem Turnier an.
Dies tut er am kommenden Wochenende im Feld des Genesis Invitational in Los Angeles. Die Zweitplatzierung bei der Phoenix Open wäre für Schauffele weniger schmerzlich, als einige andere. Denn seiner Meinung nach sollte man stets differenzieren zwischen einem wirklich schlechten persönlichen Spiel und der Stärke der Konkurrenz.
Die vergangene Saison bot laut Schauffele „eine Menge Gutes und keine Siege“. Er ist dennoch glücklich mit seinem Spiel. Und beim Golf kommt es doch darauf an, dass die Spieler an sich selbst und ihr Können auf dem Platz glauben. „Du könntest unglaubliches Golf spielen doch wenn du nur einen Augenblick an dir zweifelst, wird es dich im falschen Moment einholen. Ich denke, das ist etwas, was ich aus den vergangenen Turnieren mitnehmen konnte“, so Schauffele rückblickend auf eigene Selbstzweifel bei den großen Turnieren.
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