Der Endgegner Yips: Chronische Muskelzuckungen können das Karriere-Aus bedeuten
Eine ruhige kontrollierte Hand – das ist für einen guten Schwung oder den Putt wohl das A und O. Wenn diese Kontrolle durch die sogenannten Yips verloren geht, kann das für professionelle Spieler im schlimmsten Fall das Karriere-Aus bedeuten.
Bekannt sind die Yips als Golferkrankheit. Auch in anderen Sportarten erfahren beispielsweise Tennis- oder Dartspieler Symptome des Krankheitsbildes. Die unkontrollierten Muskelzuckungen sind kaum zu behandeln oder zu heilen, weshalb die Betroffenen oftmals mit Existenzängsten zu kämpfen haben. Insbesondere beim Putten werden feinmotorische Fähigkeiten verlangt, um den Ball gezielt ins Loch zu manövrieren. Durch die Yips werden Putts deshalb nahezu unmöglich.
Was passiert bei den Yips?
Die Yips treten meist ohne vorherige Anzeichen oder Probleme auf. Sie kommen aus dem Nichts und können jeden Golfspieler betreffen. In den meisten Fällen treten die Yips beim Putten auf. Die Betroffenen verdrehen im Zuge des Puttens kurz vor dem Treffmoment das Handgelenk. Das führt zu einem unkontrollierten Schlag, was sich in den Ergebnissen bemerkbar macht. Häufig treten die Yips erst im fortgeschrittenen Alter nach langer Golferfahrung auf.
Die unkontrollierte Bewegung wird durch ein aufeinanderfolgendes Öffnen und Schließen des Unterarms herbeigeführt. Eine klare Antwort auf die Frage, woher die Yips kommen, gibt es bislang nicht. Vermutet wird, dass mit fortschreitendem Alter und viel Muskelbeanspruchung des unteren Arms eine biochemische Veränderung im Gehirn ausgelöst wird. Ein erhöhter Leistungsanspruch an den eigenen Körper kann mit zunehmendem Alter ebenso eine Ursache sein. Intensiver Konzentrations- und Koordinationswille kann Stress auslösen, der die Zuckungen hervorruft.
Bernhard Langer kämpfte mit den Yips
Bereits vier Mal hatte der deutsche Profigolfer Bernhard Langer mit den golftypischen Muskelzuckungen zu kämpfen. Nie wusste der Bayer, wie lange die Yips bleiben würden. „Manchmal kann es Monate anhalten und dann muss man sich vielleicht einen anderen Job suchen“, so Langer im Gespräch mit der Golfpost. Mittlerweile spielt der 63-Jährige nur noch mit einem langen Putter, was ihm seit mehr als vier Jahren die Muskelzuckungen erspart.
Ein möglicher Therapieansatz neben der Umstellung auf andere Schläger oder eine andere Schlagtechnik ist beispielweise auch die Hilfe eines Mental Coaches. Dieser kann dem Betroffenen helfen, falls Stress die Ursache für die unkontrollierten Bewegungen beim Putten ist.