Zurich Classic of New Orleans: In trauter Zweisamkeit
Im homogenen Turnierkalender der PGA Tour stellt das Zurich Classic of New Orleans eine Ausnahme dar. Die gewohnheitsmäßigen Einzelkämpfer finden sich jährlich im TPC Louisiana zu Zweierteams zusammen. Die Kombinationen machen auch diesmal wieder den Reiz des Events aus.
Die beste Nachricht für die Teilnehmer vorneweg: Scottie Scheffler ist nicht dabei. Angesichts seiner aktuellen Form wäre der Weltranglistenerste und FedExCup-Spitzenreiter wohl mit jedem Partner favorisiert in den Wettbewerb gegangen. Stattdessen gönnt er sich und der Konkurrenz eine Pause.
Auch ohne Scheffler ist das Feld allerdings hochkarätig besetzt. Zu den aussichtsreichsten Titelkandidaten gehören Patrick Cantlay und Xander Schauffele, die als Team exzellent harmonieren und das Turnier im Jahr 2022 bereits gewinnen konnten. Ein Sieg von Kurt Kitayama und Collin Morikawa wäre ebenfalls keine Überraschung. Mit Sahith Theegala und Will Zalatoris haben sich außerdem zwei aufstrebende Mittzwanziger gefunden.
Helden von Rom bündeln ihre Kräfte
Aufgewertet wird die diesjährige Ausgabe besonders vom Weltranglistenzweiten: Rory McIlroy feiert sein Turnierdebüt und tut sich dafür mit Shane Lowry zusammen, der bereits zum fünften Mal teilnimmt. Gemeinsame Teamerfahrung ist ebenfalls vorhanden: Im vergangenen Herbst gewannen die beiden Europäer den Ryder Cup – allerdings ohne ein Match miteinander zu bestreiten. Bei der vorherigen Edition des Kontinentalwettstreits hatten sie nur eine deutliche Niederlage kassiert. Die Bilanz des Duos ist also noch ausbaufähig.
McIlroy und Lowry sind nicht die einzigen Helden von Rom, die in New Orleans ein Team bilden: Mit Luke Donald und Edoardo Molinari schließen sich auch der Kapitän und ein Vizekapitän der europäischen Siegermannschaft zusammen – nicht zum ersten Mal. Bei der Ausgabe vor einem Jahr schlugen sich die beiden Routiniers beachtlich und belegten am Ende den geteilten 23. Rang.
Brüderlich vereint
Mit Spannung erwartet werden außerdem die Auftritte der drei Brüderpaare im Feld. Bei zweien handelt es sich sogar um Zwillinge: Sowohl Nicolai und Rasmus Højgaard als auch Parker und Pierceson Coody werden versuchen, ihre besondere Verbindung bei dem Teamevent gewinnbringend zu nutzen. Alle vier sind vielversprechende Nachwuchshoffnungen des Golfsports. Die Möglichkeit, auf der PGA Tour zusammen anzutreten, ist für sie sicherlich speziell.
Außerdem hat Matt Fitzpatrick seinen jüngeren Bruder Alex an der Seite. Die beiden haben schon die letzte Ausgabe gemeinsam bestritten und dabei den geteilten 19. Rang belegt.
Große und kleine Altersunterschiede
Es sind diese interessanten Paarungen, die den Charakter des Events ausmachen. Eine weitere bilden Eric Cole und Russ Cochran. Der eine ist 35 Jahre alt und wurde nach der vergangenen Saison von der PGA Tour zum Rookie des Jahres gekürt. Der andere ist bereits 65 Jahre alt und spielt sein 600. Turnier auf der PGA Tour – über elf Jahre nach seinem letzten Start.
Nicht ganz so groß ist der Altersunterschied zwischen dem 40-jährigen Brice Garnett und dem 30-jährigen Sepp Straka. Der Österreicher geht als einer von zwei Teilnehmern aus der DACH-Region ins Rennen. Der andere ist der Deutsche Matti Schmid, der mit Alex Smalley antritt.
Traditionsturnier erfand sich neu
Bis 2016 war das Traditionsturnier, das schon seit 1938 existiert, ein normaler Einzelwettbewerb. Erst 2017 wurde es in das heutige Teamevent umgewandelt. Seitdem haben sich schon große Namen wie Cameron Smith oder Jon Rahm in die Siegerliste eingetragen. Die aktuellen Titelverteidiger sind Nick Hardy und Davis Riley, die im Vorjahr mit 258 Schlägen und 30 unter Par einen neuen Turnierrekord aufstellten.
Austragungsort ist der TPC Louisiana in Avondale, einer Vorstadt südwestlich von New Orleans. Dort erwartet die Teilnehmer ein Par-72-Kurs, der 7.425 Yards (6.789 Meter) misst und zu den leichteren auf der PGA Tour gehört.
Wechselnde Spielform, keine Weltranglistenpunkte
Insgesamt nehmen 80 Duos teil, von denen die besten 33 und Schlaggleichen den Cut nach zwei Runden überstehen. Am Donnerstag und Samstag wird Fourball gespielt, am Freitag und Sonntag Foursome.
Am Ende gibt es zwar keine Punkte für die Weltrangliste, aber für den FedExCup. Jeweils 400 gehen an die beiden Sieger. Außerdem qualifizieren sich diese für die PGA Championship im Mai sowie für The Sentry und die Players Championship im nächsten Jahr – wie üblich. Auch das Preisgeld unterscheidet sich nicht von den normalen Events der PGA Tour. Insgesamt werden 8,9 Millionen US-Dollar ausgeschüttet, von denen die Champions jeweils knapp 1,3 Millionen erhalten.
Titelbild: AFP